Dreihundert Kilometer

Symbolgedicht zum Thema Zerrissenheit

von  Anantya

Wovon ich nichts weiß: Menschen
hängen Bilder an meine Wand. Fröhliche Menschen
puzzeln Bilder an meine Wand.
Dreihundert Kilometer später
heiraten Freunde im schönsten Sonnenschein.

Wofür ich keine Zeit habe: Andere
waschen jeden Tag Wäsche. Andere
feiern die Geburt eines Kindes in einer Hundehütte. Daneben
hat man den Hund unter einem Tuch versteckt.

Alles hat seine Daseinsberechtigung.

Und ich plane mit dem, der wieder im Gefängnis sitzt
[aus keinem grund], meine Flucht.
Wie ich morgen nicht heimfahren werde und wie ich
nirgendshin Bilder hängen und wie ich
nirgens so Wäsche waschen und wie ich
nirgends so heiraten und wie ich
nirgendwohin wirklich will.


Anmerkung von Anantya:

experimentell

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Kommentare zu diesem Text


 Fallenone (11.11.10)
und das alles unter einem tuch.. sehr schön. gruß Fallenone
Jack (33)
(15.01.14)
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