Deine Tränen schmecken wie das Salz aus dem Meer der Vergangenheit, wo unsere besten Tage liegen.
Du hast mir von deinen Wünschen erzählt. „Ich will nach Hause, Mücke, ich will nach Hause. Ich brauche meine Insel. Sag doch, kaufst du mir eine?“ So verbrachten wir die letzten sonnigen Tage der Vergangenheit damit, in unseren Träumen Banken zu überfallen und in Villen einzubrechen.
Ich fertigte Skizzen von deiner Insel an und erzählte dir von dem Haus und dem Steg und deinem Hund, den du besitzen würdest. „Und das, was ist das, Mücke?“ fragtest du mich und zeigtest auf eine Fläche in der Skizze und so erzählte ich dir von der kleinen Nachbarinsel und dem Haus und dem Steg und dem Boot, das sich auf ihr befand. „Kann ich dir winken, wenn ich morgens erwache?“ fragtest du und ich nickte.
Die Zeit verging, aus den sonnigen wurden bewölkte Tage. Die Zeit der Überfälle war vorbei. „Mücke, ich will nach Hause.“ sagtest du und ich konnte dich nicht trösten. Ich arbeitete weiter an meinen Skizzen, zeichnete Häuser und richtete sie ein, ich malte Bilder deiner Haustiere und begann aus Pappmaché Boote zu formen.
„Mücke, wieso hast du ein Boot und ich nicht?“ fragtest du und ich wusste keine Antwort.
„Ich will allein sein, du hast dort nichts zu suchen.“ sagtest du, als es begann zu regnen. Meine Skizzen verblassten, mein Haus, mein Boot, mein Steg verschwammen. Die Augen brannten, das Herz setzte aus und so schlief ich ein.
Als ich erwachte, warst du nicht mehr da. Ich blieb allein zurück, mit meinem Papier und einem Bleistift in der Hand. Ich fertigte Skizzen von einer Insel an und schrieb Geschichten über ein Haus und einen Steg und einem Hund und den zwei Menschen, die die Insel bewohnten.
Nach drei Monaten der Skizzen und Worte steckte ich mein Werk in einen Briefumschlag und legte ihn auf die Fensterbank und wartete drei weitere Monate auf einen Windstoß. Er nahm den Briefumschlag und den Stein auf meinem Herzen und die Wolken und flog davon.
