6.) Eigene Meinung
Erörterung zum Thema Kultur
von creative16
Kommen wir nun zu meiner persönlichen Sicht des Ganzen. Als ich zum ersten Mal mit diesen beiden Begriffen in Berührung kam war meine erste Intention mich für den Kulturrelativismus zu entscheiden, da ich häufiger die Erfahrung gemacht habe, dass es sinnvoller ist, die Eigenheiten anderer Kulturen zu respektieren und nicht mit, im übertragenen Sinne, erhobenem Zeigefinger vor ihnen zu stehen, aufzeigend, was einem selbst nicht genehm ist. Hinter dem Universalismus steckte für mich die bloße, typisch westlich-aufgeklärte Arroganz, dass die eigene Vernunft zu einer höchstentwickelten Kultur und Menschengemeinschaft geführt hat, deren daran anschließendes Ziel es sein muss, sämtliche terranen Subkulturen insoweit zu verändern, dass es in das selbstgezeichnete Bild einer perfekten, subjektiv perfekten, Welt passt. Obwohl jeder Mensch, der durch sein Dasein in der westlichen Hemisphäre geprägt ist, in vielen Belangen auch unwillkürlich in diesen Status der Arroganz rücken wird, wollte und will ich mich so oft wie möglich davon distanzieren.
Doch bei näherer Betrachtung der Begriffe und intensiverem Eingehen auf selbige, veränderte sich meine vorgefertigte Meinung. Menschenrechte sind aus meiner, wie wohl auch aus der Sicht fast aller in Demokratien lebenden oder in Demokratien leben wollenden Menschen etwas Notwendiges, was das Individuum Mensch, mit all seinen Eigenschaften und Variationen, annimmt und schützt. Dass der Kulturrelativismus aber eine Akzeptanz von Handlungen, die nicht den angesprochenen Normen entsprechen, duldet, sie sogar in Schutz nehmen muss, schreckt in gewisser Weise ab. Denn wie will man einem selbst erklären, dass eine aufgrund von überholten Wertvorstellungen unterdrückte Person „Pech“ gehabt hat und in ihrer Situation zurechtkommen muss, weil es eben ein anderer Kulturkreis ist und man selbst dessen Charakterzüge nicht, oder nur teilweise kennt.
Dies vor sich selbst zu rechtfertigen, zusammen mit dem sich automatisch erschließenden Gedanken, welches Handeln man von anderen wünschte, wenn man selbst in einer Situation wäre, die einem Grundrechte nähme, ist in meinen Augen äußerst schwer, wenn nicht sogar unmöglich, solange man nicht ernsthaft masochistisch veranlagt ist. Und trotzdem bedeutet dies nicht die völlige Umkehr meines Standpunktes, denn nach wie vor sehe ich die Übertragbarkeit der Menschenrechte auf andere Kulturen kritisch, zumindest den Weg den man momentan einschlägt. Denn jeder Kampfhandlung, und wenn sie auch zu Gunsten von Menschen in Unterdrückung ist, kostet Opfer, Opfer, die vielleicht gar nicht hatten involviert sein wollen in einen derartigen Konflikt. Die Herangehensweise an das Durchsetzen der Menschenrechte in allen Teilen der Welt ist es, die mich stört, obwohl ich keinen besseren Weg wüsste.
Es ist am Ende schwer, sich für eine der beiden Positionen zu entscheiden und noch schwerer diese dann auch argumentativ schlüssig zu vertreten. Ich weiß, dass die Mehrheit der Bevölkerung des aufgeklärten, westlichen Kulturraumes, intuitiv dazu tendierte den Universalismus als Richtnorm zu wählen und sie hielte auch daran fest. Meiner Meinung nach liest sich auf rein theoretischer, einer von der Entwicklung der Menschheit losgelösten Ebene der Inhalt des Kulturrelativismus besser. Aber in unserer heutigen Welt, zum Wohl der Menschen, die nicht die Möglichkeit haben aus eigenem Antrieb in sicheren, humanen Verhältnissen zu wohnen, ist wohl die Entscheidung für den Universalismus vertretbarer.
Doch bei näherer Betrachtung der Begriffe und intensiverem Eingehen auf selbige, veränderte sich meine vorgefertigte Meinung. Menschenrechte sind aus meiner, wie wohl auch aus der Sicht fast aller in Demokratien lebenden oder in Demokratien leben wollenden Menschen etwas Notwendiges, was das Individuum Mensch, mit all seinen Eigenschaften und Variationen, annimmt und schützt. Dass der Kulturrelativismus aber eine Akzeptanz von Handlungen, die nicht den angesprochenen Normen entsprechen, duldet, sie sogar in Schutz nehmen muss, schreckt in gewisser Weise ab. Denn wie will man einem selbst erklären, dass eine aufgrund von überholten Wertvorstellungen unterdrückte Person „Pech“ gehabt hat und in ihrer Situation zurechtkommen muss, weil es eben ein anderer Kulturkreis ist und man selbst dessen Charakterzüge nicht, oder nur teilweise kennt.
Dies vor sich selbst zu rechtfertigen, zusammen mit dem sich automatisch erschließenden Gedanken, welches Handeln man von anderen wünschte, wenn man selbst in einer Situation wäre, die einem Grundrechte nähme, ist in meinen Augen äußerst schwer, wenn nicht sogar unmöglich, solange man nicht ernsthaft masochistisch veranlagt ist. Und trotzdem bedeutet dies nicht die völlige Umkehr meines Standpunktes, denn nach wie vor sehe ich die Übertragbarkeit der Menschenrechte auf andere Kulturen kritisch, zumindest den Weg den man momentan einschlägt. Denn jeder Kampfhandlung, und wenn sie auch zu Gunsten von Menschen in Unterdrückung ist, kostet Opfer, Opfer, die vielleicht gar nicht hatten involviert sein wollen in einen derartigen Konflikt. Die Herangehensweise an das Durchsetzen der Menschenrechte in allen Teilen der Welt ist es, die mich stört, obwohl ich keinen besseren Weg wüsste.
Es ist am Ende schwer, sich für eine der beiden Positionen zu entscheiden und noch schwerer diese dann auch argumentativ schlüssig zu vertreten. Ich weiß, dass die Mehrheit der Bevölkerung des aufgeklärten, westlichen Kulturraumes, intuitiv dazu tendierte den Universalismus als Richtnorm zu wählen und sie hielte auch daran fest. Meiner Meinung nach liest sich auf rein theoretischer, einer von der Entwicklung der Menschheit losgelösten Ebene der Inhalt des Kulturrelativismus besser. Aber in unserer heutigen Welt, zum Wohl der Menschen, die nicht die Möglichkeit haben aus eigenem Antrieb in sicheren, humanen Verhältnissen zu wohnen, ist wohl die Entscheidung für den Universalismus vertretbarer.