Gerinnsel

Gedicht zum Thema Verzweiflung

von  mnt

Im Rinnstein flieht gedrillt
ein farbenfrohes Streben.
Wohl bloß ein Schattenbild
das wellt, als trüg es Leben.

Nur meine Silhouette
verweilt am Straßenrand.
Wenn sie noch Rückgrat hätte,
dann höbe sich die Hand
dem schnellen Gang entgegen.

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Kommentare zu diesem Text


 unangepasste (23.07.14)
Die sich spiegelnde und davonrinnende Welt gefällt mir, auch wenn sie eigentlich als Spiegelbild im Fließen stehen bleibt und nur ein wenig schwankt. Das "Schattenbild" kann ich mit dem "farbenfroh" nicht so gut verbinden, die vierte Zeile sagt mir dafür wieder umso mehr zu.
JamesBlond (63)
(13.02.15)
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 mnt meinte dazu am 18.02.15:
Hallo JamesBlond,
die Auseinandersetzung mit den Zeilen freut mich. Derzeit bin ich etwas träge mit Lesen und Antworten (schlechtes Zeitmanagement ;)
Gerade denke ich über deine Anmerkungen nach und versuche zu rekonstruieren was ich mir damals beim Schreiben dachte.
„Gedrillt“ hatte ich gewählt, weil ich mir unter dem farbigen Abbild im Wasser eine „marschierende Menschenmenge“ vorstellte. Das Bild wellt, weil es Wellen schlägt (über Steine…)
"Wenn etwas Kraft sie hätte“, das ist wirklich ziemlich verdreht, alternativ fällt mir „wenn sie noch Rückgrat hätte ein“ ich glaube, das lässt sich inhaltlich und metrisch vertreten. Finde ich sogar besser.
Vielen Dank nochmal fürs Kommentieren – die Denkanstöße tun dem Text gut :)
Grüße mnt
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