Unbedeutender Prolog

Prolog zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Macbeth

Vom Grund eines uninteressanten Systems unterirdischer Bäche und Höhlen treibt Wasser aus 40 Metern Tiefe nach oben. Selbst hochsommerlichen Lufttemperaturen zum Trotz strömt der Quell in stoischer Ruhe mit kühlen sieben Grad Celsius an die Oberfläche. Unbeeindruckt von allen äußerlichen Versuchen die Ruhe in den bemalten Hallen zu stören, ergießt er sich schließlich in einen bläulichen Gebirgsbach.

Abseits von Wegen und Pfaden versteckt dieser sich wie ein scheues Reh, blüht um die Wette im heiteren Spiel mit Blumen und Tieren, die seine Nähe suchen und schüttet sich über den Karststein wie Wein aus einem fallengelassenen Krug inmitten eines epikureischen Trinkgelages zur Geburtstagsfeier eines Freundes.

In einer wilden Hochzeit vereint er sich mit einem anderen Bach und noch einem und fließt, so mit ihnen eins geworden, mächtig und in sich ruhend, in seinem Bett, gestaltet seine Ufer zu biederen Auen, die er umarmt wie ein seit Jahrtausenden frisch Verliebter. Aber auch die Ehe hinterlässt ihre Spuren, und so mündet der kleine Gebirgsbach, als ob er einen Bauch vor sich her schieben würde in einen großen See. Es ist ruhig geworden, fast idyllisch, man könnte meinen, nebensächlich.


Anmerkung von Macbeth:

Erste Gehversuche in der Welt der Prosa

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (07.04.13)
Weniger ist mehr, lieber Macbeth. Zu viele Adjektive können einen so kurzen Text erdrücken. Ich verstehe durchaus, dass du hier die griechische Mythologie bemühen möchtest, das kann aber nicht für jeden Abschnitt eines Bächleins, dass sich mit anderen zum großen Fluss vereinigt, gültig sein.

... minoischen zum Beispiel. Auch kann ein Fluss nie zufrieden sein.

eines Plinius des Älteren - der mit kühlen sieben Grad Celsius an die Oberfläche drängt. --> Hier liest man es im zusammenhang mit Plinius.

Darf ich?

[Vom Grund eines Systems unterirdischer Bäche und Höhlen treibt Wasser aus 40 Metern Tiefe nach oben. Selbst der hochsommerlichen Lufttemperatur zum Trotz strömt der Quell in stoischer Ruhe mit kühlen sieben Grad Celsius an die Oberfläche. Unbeeindruckt von allen äußerlichen Versuchen die Ruhe in den bemalten Hallen zu stören, ergießt er sich schließlich in einen kalten Gebirgsbach.

Abseits von Wegen und Pfaden versteckt dieser sich wie ein scheues Reh, blüht um die Wette im heiteren Spiel mit Blumen und Tieren, die seine Nähe suchen und schüttet sich über den Karststein wie Wein aus einer fallengelassenen Vase inmitten eines epikureischen Trinkgelages zur Geburtstagsfeier eines Freundes.

In einer wilden Hochzeit vereint er sich mit einem anderen Bach und noch einem und fließt, so mit ihnen eins geworden, mächtig und ruhiger geworden, in seinem Bett, gestaltet sein Ufer zu biederen Auen, die er umarmt wie ein seit Jahrtausenden frisch Verliebter.
Aber auch die Ehe hinterlässt ihre Spuren, und so mündet der kleine Gebirgsbach, als ob er einen Bauch vor sich her schieben würde in einen großen See.
Es ist ruhig geworden, fast idyllisch, man könnte meinen, nebensächlich.]

Das ist meine Meinung, lieber Macbeth, weil ich diesen Text eigentlich wunderbar finde. Wie gesagt, um einige Adjektive sowie griechische Zusammenhänge ärmer!

Liebe Grüße
Llu ♥

 Macbeth meinte dazu am 07.04.13:
Du darfst!

Danke für Deinen überaus hilfreichen Kommentar! Ich geb Dir recht, an vielen Stellen liest sich deine gekürzte Fassung deutlich besser, z.B. der gute Plinius kann tatsächlich raus, man versteht den Zusammenhang trotzdem noch oder sogar noch besser.

Ohne das Adjektiv monoisch müsste es dann Gefäß oder Krug heißen, glaube ich. Da denk ich noch drüber nach.

Andererseits ist mir die Betonung des unwichtigen, nebensächlichen sehr wichtig, an dieser Stelle seh ich natürlich auch die Kürzung ein, weiß aber nicht ob so radikal gekürzt sein muss (?)

Viel ich noch lernen muss, und so. Man merkt dem Text glaube ich an, dass ich mich regelrecht zwingen muss, längere Passagen zu schreiben, bin ja eigentlich eher ein Freund der Kürze. Und das einfachste Mittel einen Text in die Länge zu ziehen sind wahrscheinlich Adjektive. Ich überarbeite den Text nochmal.

Liebe Grüße zurück
S.
(Antwort korrigiert am 07.04.2013)

 Macbeth antwortete darauf am 07.04.13:
Besser so? ;)

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 07.04.13:
Also was den Plinius angeht muss ich auch sagen, der war ziemlich daneben, es sei denn diesem Prolog folgen noch Texte, in dem er - in welcher Form auch immer, noch eine Rolle spielt.

Was den 'zufriedene Fluss' angeht, möchte ich Llu aber widersprechen. Das 'zufriedene Gewässer' wie z.B. der "zufrieden plätschernde Bach" ist ein durchaus gebräuchliches Bild, das Ruhe vermitteln soll, zumeist im Gegensatz zur Hektik der menschlichen Welt an sich.

 Dieter_Rotmund (09.02.20)
Ist immer noch arg pathetisch.

 Macbeth äußerte darauf am 10.02.20:
Vielen Dank.
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