drachen erwachen

Kurzgeschichte zum Thema Fantasie

von  waldmädchen

Wenn Drachen erwachen …
Der Spiegel war ein Erbstück meiner geliebten Großmutter und er über die Jahre hinweg total in Vergessenheit geraten. Damals  hatte er einfach nirgends hingepasst.  Also hab ich ihn gut verpackt und in den Keller geräumt, wo er ganz gemütlich vor sich hin staubte.  Aber jetzt, in der neuen Wohnung, passte er perfekt in die kleine Ausnehmung neben der alten mit Schnitzwerk verzierten Eingangstür.  Er hatte einen dunkelblauen Holzrahmen  mit kleinen goldenen Ornamenten. Im Glas, nahe dem Rahmen waren geheimnisvolle ineinander verschlungene Zeichen eingraviert. Diese fühlten sich unter meinen Fingerspitzen eigenartig weich und warm an. Mir war ein bisschen schwindelig, und ich kannte dieses Gefühl… nur woher? Also setzte ich mich mit einer Schale selbstgebrautem Kräutertee in meine Lieblingsecke im Wohnzimmer. Da fiel es mir wieder ein! Damals, als ich den Spiegel kellerfest machte, musste ich mich auch hinsetzen … war jetzt wohl alles ein bisschen viel. Meine Arme schmerzten von der Arbeit und die Schwerkraft siegte über meine Augenlider.
Dem Wesen im Spiegel schaudert – saphirblaue Schuppen reiben sich an kaltem Glas.
Er hat sich verliebt in das Ebenbild der Spiegelung, träumt sich in dunkle Augen und wühlt sich in braunes, weiches  Haar. Er streicht über zarte samtige Haut und windet sich unter den zärtlichsten Fingerspitzen, die je seine Oberfläche berührten. Wann war das letzte Mal so intensiv jemand zu ihm durchgedrungen?  Sind es diese starken Gefühle die ihn so beflügeln?  Oder wartete er nur schon zu viele Menschenleben lang auf diese Eine, die Richtige?  Blutrote Fingernägel brennen sich in seine Schuppen – Wonneschauer durchfluten seinen Körper. Allein bei dem Gedanken an ihre Berührungen beginnt sein Herz lustvoll zu schlagen.
Vorsichtig setzt er die erste Kralle in die ihm so vertraute und doch so fremde Welt. Er spürt jeden Zentimeter seiner geschuppten Haut, die  sich aus dem Spiegel löst und genießt das Gefühl des Abenteuers in der neuen Heimat. Schlagartig weiß er, dass seine Herrin da ist. Rosen- und Forsithienduft schwängern den Raum. Ihre magische Ausstrahlung lässt seine türkisblauen Schuppen smaragdgrün schimmern. Unsichtbare Bande, besetzt mit Liebe und Vertrautheit, ziehen ihn vom Spiegel weg in ihre Richtung.
Lang und intensiv betrachtet er das Ziel seiner Begierde und genau so leicht wie er dem gläsernen  Gefängnis entstiegen war, tastet er mit seinen animalischen Sinnen über ihren schlafenden Körper. Es wird Zeit brauchen, sich aneinander zu gewöhnen. Wird sie über ihn verfügen?  Er ist da, mit seiner Kraft, seinem uralten Wissen und  seinem untrüglichen, feinen und gefährlichen Instinkt. Schließt die Augen, fühlt ihren ruhigen Atem und beginnt sich mit ihr zu verbinden.
Es dauerte, bis das Rot des erwachenden Tages über die Nacht siegte. Niemand konnte beim Anblick des so friedlich schlafenden Mädchens auch nur ansatzweise ahnen, welch gefährliches Paar sich gefunden hatte.
                                        waldmädchen

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.07.15)
Sehr irritierend ist der willkürliche Gebrauch von mal mehr, dann wieder weniger Leerzeichen. Das stört den Lesefluß erheblich.
Ansonsten: Zu viel "vorgekaut". Ich breche immer wieder gerne eine Lanze für den mündigen Leser, der selbst beobachten und interpretieren kann.

 waldmädchen meinte dazu am 26.07.15:
danke für deinen Hinweis auf die Leerzeichen. silvia

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 18.11.18:
... ach ja, und auch recht viele Zeichensetzung- und Grammatikfehler.

Guten Abend.
Dieter Wal (58)
(11.07.15)
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 waldmädchen schrieb daraufhin am 26.07.15:
ich feile - brauche aber ein bischen zeit - danke dir sehr für deine gedanken* silvia
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