Das öffentliche Leben an Haltestellen

Sonett zum Thema Zeitgeist

von  Matthias_B

Was sich am Halteplatz qua Keifgestake
und Ausdrucksquarkgewalze produziert,
schwimmt tief in kognitionsentwöhnter Lake;
das Oberstübchen darbt evakuiert:

Erwachsene, Studis, Schüler, Kiddies johlen,
trifft man sie an, die feierderbe Schar.
Mahnst du zur Ruh, mag man dich rüd' verkohlen.
Du seufzt: Wie das doch früher anders war!?

Da hätten sich ja Einsicht und Vernunft
getraut, den Kopf des Wirts mit Sinn zu füllen;
nun tönen Apps darin - so zirpt die Zunft
der Zombies Zappelmist zum Zuzumüllen.

Nun gut, entgrenzter Unsinn kann erfreuen?
Bis morgen, renitente Brut! Von Neuem!

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Kommentare zu diesem Text

SophieLeuchtschatten (31)
(23.07.15)
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 BrigitteG meinte dazu am 23.07.15:
Ich würde das anders deuten, als es Kulturpessimismus zu nennen. Ich denke, dass es in den meisten Fällen auch damit zu tun hat, dass man älter wird. Das ist ja an sich nicht schlecht, weil es manchmal mit mehr Weisheit einhergeht *g*. Aber es bedeutet oft, dass das, was man als jüngerer Mensch (ca. bis 40?) erlebt hat an gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen, Teil von einem ist, und dass es im "höheren Alter" schwieriger ist, eine Beziehung zu manchen Neuentwicklungen zu bekommen.

Ich will das nicht über einen Kamm scheren, die Menschen sind unterschiedlich. Aber ich spüre oft bei ähnlichen alten Anderen genau wie bei mir den Verlust von etwas, was mich Jahre begleitet hat. Und auf der anderen Seite neue Entwicklungen, gesellschaftspolitisch, wissenschaftlich, wie auch immer, die mir unvertraut sind. Ich führe dann immer innere Selbstgespräche, dass das Alte nicht automatisch gut, und das Junge nicht automatisch schlecht ist, sonders es ist nur anders als früher. Und dass das jede Generation erlebt. Manchmal nutzt das auch

Es gibt sicher einzelne altgewordene Genies, die nicht so zeitverkrampft sind...
Aron Manfeld (46) antwortete darauf am 24.07.15:
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MarieT (58)
(23.07.15)
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bleibronze_II (66)
(18.02.17)
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