Also ertrank Georg Heym

Prosagedicht

von  autoralexanderschwarz

Die Kulisse ist mit stumpfer Gewalt in Prosa gemeißelt,
ganze Sätze sind dabei abgebrochen,
einzelne Silben treiben im Tintenblut;
überall Buchstabenlachen.

Klebrig zieht es dazwischen hinab, langsam
bis auf den Grund des Tintenfasses:
ohne mit den Beinen zu strampeln,
ohne jeden Schrei –
Also ertrank Georg Heym.

Selbst durch dieses eine verrußte Fenster
kann man aber noch immer nachts
die Schatten der Motten tanzen sehen,
flatternd,
tastend
und dabei ohne jede Furcht
einmal
und nie wieder
zu brennen.

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Kommentare zu diesem Text

Festil (59)
(13.01.17)
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 autoralexanderschwarz meinte dazu am 14.01.17:
Danke für die Rückmeldung.

Nicht so ganz. Könntest du deine Reflexion noch ein wenig präzisieren? Was meinst du mit dem "vermeintlich Gegenständlichen"? Das ist ja alles recht abstrakt.
Festil (59) antwortete darauf am 15.01.17:
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 autoralexanderschwarz schrieb daraufhin am 15.01.17:
Ja, jetzt kann ich ohne Frage etwas damit anfangen. Danke für deine umfassende Erläuterung. Ich möchte hier keine genuine Lesart drunter stellen, aber ich schreibe dir eine Nachricht.

Dank & Gruß
AlX
Festil (59) äußerte darauf am 16.01.17:
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