Bordsteinschwalbe neppt betagten Rentner

Alltagsgedicht zum Thema Leidenschaft

von  Annabell

Wie ein Zyklon, so kam sie angefegt
Hat meine alten Lenden neu belebt
Hat angezündet  meine lahmen Triebe
Ich glaubte nicht mehr an die große Liebe

Wie ein Orkan, so kam es über mich
Es war so schön, nur hinterher ganz fürchterlich
Sie verschwand, als hätt sie’s nie gegeben
Was bleibt mir nun vom aufgebrochnen Leben?

War es ein Traum? Das wär mir recht gewesen
Man reißt so einen alten Mann nicht aus dem Endstück Leben
Doch was sah ich? Nur mein leeres Portemonnaie
Ich hak sie ab - vorbei - vergessen und passé

Gramgebeugt bepflanze ich den Garten
Soll ich auf den nächsten Sturm noch warten?
Ein Regenwurm sah zu mir aus dem Gartenbeet
Was soll’s, für neues Saatgut ist es nie zu spät

Ich warf den Spaten weg und stand am Gartenzaun
Da kam sie angerannt, sie war’s, ich glaub es kaum
Mein Enkelkind, du warst so lange nicht mehr hier
Egal. Du bist’s und ich verzeihe dir

Nur Geld, das kannst du heute nicht bekommen
Die Windbö war’s, hat alles mir genommen
Komm rein, ich teile gern mein letztes Bier mit dir
Und freue mich, du bist der letzte Sproß von mir

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(09.02.17)
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 Songline meinte dazu am 09.02.17:
Das letzte Bier mit dem Enkelkind zu teilen finde ich nicht amüsant.
Graeculus (69) antwortete darauf am 09.02.17:
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 Annabell schrieb daraufhin am 09.02.17:
@ songline - das Enkelkind meines Goldstücks ist 33 Jahre alt und trinkt Bier (und bleibt immer ein Enkelkind, das den Opa gern besucht).
@ graeculus - danke für Deine Wortmeldung. LG Annabell

 Annabell äußerte darauf am 09.02.17:
@ sätzer - dankeschön für Deine Spur mit *chen. LG Annabell

 Songline ergänzte dazu am 09.02.17:
Ihr Schlauberger.
Ich würde eine erwachsene Enkelin als Enkelin und nicht als Enkelkind bezeichnen. Aber jeder wie er mag.
Graeculus (69) meinte dazu am 09.02.17:
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 Songline meinte dazu am 09.02.17:
Ich bezeichne meine Töchter als meine Töchter. Sie würden auch ungern noch als Kinder betitelt werden. Für mich ist es eine Frage des Respekts, erwachsene Menschen nicht mehr als Kinder zu bezeichnen. "Mein Kind" hält die Nachkommen klein, "meine Tochter" respektiert sie als das was sie ist, ohne sie zu verniedlichen.
Aber wie gesagt: Jede/r wie er mag.
P.S. Wenn sie mich besuchen, spreche ich meine Töchter übrigens mit ihren Namen an. Auch das finde ich respektvoller, als "Hallo mein Kind" zu sagen.
(Antwort korrigiert am 09.02.2017)
Graeculus (69) meinte dazu am 09.02.17:
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 niemand meinte dazu am 09.02.17:
@ Graeculus
ich stimme Dir hier gerne zu! Auf Mama/Mutti bestehen, aber nicht mehr Kind sagen zu wollen ist ja irgendwie auch absurd

 harzgebirgler (21.02.17)
zumindest zeugt ja immerhin sein enkel / von einstmaliger fruchtbarkeit der schenkel / und überdies bleibt ihm noch seine rente / erwies sich auch der schwalbe lieb’ als "ente". lg harzgebirgler

 Annabell meinte dazu am 22.02.17:
wie so vieles von Dir sehr schön verdichtet.
LG Annabell
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