Täglich steigt eine gut gebaute Frau in die Straßenbahn ein, jene ich ebenfalls werktagsintervallmäßig nutze – also die Bahn; nicht die Frau…
Der Fahrzeugführer dieser bisherigen Woche hatte es nie wirklich eilig und ließ die Dame mit dünner schwarzer Lederjacke und kurz geschorenem grau-lackiertem Haar, welche es wiederholt ersichtlich schwer mit dem Laufen aufgrund ihrer (angefressenen?) Bauart hatte, in Ruhe einsteigen.
Nicht so an jenem heutigen Tage: Als sie mal wieder zustieg und die Straßenbahn diesmal abrupt loshaschte fiel die Frau von Stand zu Boden -- ergab sich der Schwerkraft --> und rollte Richtung Ende der Tram.
Keiner wagte es ihr zu helfen und versunken allesamt in ihren Smartphones – akustisch-gedämpft, abgekappt von der Außenwelt gepaart mit ihren teils überdimensionalen Kopfhörern, schienen sie ja doch nichts mitzubekommen – obwohl es die Weitwinkel der Äuglein durchaus zulassen würden – mal abgesehen vom Vorfall entstandenen Erdbeben selbst.
Wir kamen an der nächsten Haltestelle an, die bedient wurde. Dort stiegen ebenfalls ein paar werdende Fahrgäste zu und während die Gute noch weiterhin Newtons Gesetz folgte, knallte sie letztendlich, wie sollte es auch anders sein, mit dem eingestiegenen Mob zusammen, als wären sie Kegel und sie die Bowlingkugel. Die Aktion ist nicht schon peinlich genug, da hat es für die Bowlingmeisterschaft wohl auch nicht mehr gereicht, leider nur 6 von 10.
