Was wäre wenn

Kurzgeschichte zum Thema Gefühle

von  Jolie

Vorwort

Ich parke den Wagen meiner besten Freundin vor der Tür und steige aus.
Mit zitternden Händen schlage ich die Autotür nicht fest genug zu und muss den Wagen erneut aufschließen um die Tür richtig zu verriegeln.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich spüre wie es mir die Kehle zuschnürt.
Hier war ich. Nach allem. Niemand wusste davon, ich wusste ganz genau warum ich es nicht erzählt hatte, dabei hatte ich seit Wochen darüber nachgedacht. Jeder hätte mir davon abgeraten, mir aufgebracht und wütend gegenüber gestanden, verständnislos den Kopf geschüttelt und ich hätte es mir noch einmal anders überlegt. Ich wusste es selbst gut genug.
Für einen kurzen Moment zögere ich, bereit wieder ins Auto zu steigen und zu fliehen. Flucht vor der eigenen Dummheit. Und dann? Weiter nächtelang wach liegen, den Kopf zerbrechen; was wäre wenn, hätte, wäre, könnte. Was erhoffte ich mir davon? Ich schüttle alle zweifelnden Gedanken ab und laufe zur Haustüre. Nervös fahre ich mir durch die Haare und atme tief ein.
Grade als ich auf die Klingel drücken will, öffnet sich die Türe. Maria steht lächelnd vor mir.
„Hallo! Ich hab dich durch das Küchenfenster gesehen, ich wusste nicht, dass du kommst, du hast gar nicht angerufen, er ist oben, wir müssen etwas leise reden, was ist denn los, ist was passiert? Passt die Hose gut? Deine Motorradhandschuhe hab ich noch nicht fertig, ich bin noch nicht dazu gekommen, aber-“
„Alles kein Problem, ich bin nicht wegen den Handschuhen hier, die Hose sitzt perfekt, nur an den Knien etwas locker, aber das kann warten bis sie insgesamt wieder zu groß geworden ist.“ Ich lächle sie dankbar an und versuche locker zu wirken. „Ich bin wegen Ihm hier.“
Maria sieht mich alarmiert an. „Wie? Denkst du das ist eine gute Idee? Ich bin mir nicht sicher ob er gut drauf ist...“ „Das spielt keine Rolle. Ich denke es ist eine furchtbare Idee, aber ich kann nicht mehr, ich muss ihn sehen. Ich kann seit Tagen nicht aufhören darüber nachzudenken und jetzt zieh ich das durch.“
„Aber lass dich nicht fertigmachen, du musst an dich denken, denk dran, lass dich nicht aus-“
„Nein, keine Sorge. Ich will nur... Ich muss einfach.. Ich weiß es selber nicht. Ich gehe jetzt rauf. Meinst du er hat gehört, dass es geklingelt hat?“
Sie verneint und ich ziehe meine Stiefel aus, steige die Stufen hinauf während sich mein Herz heftig schlagend einen Weg in die Freiheit sucht, um ungestört explodieren zu können. Oben angekommen stehe ich wie angewurzelt vor seiner Zimmertüre und versuche vergeblich ruhiger zu werden.
Das ist ein Fehler. Alles in mir schreit mich an. Wo ist dein Ego? Deine Selbstachtung?
Diese Geschichte hat ihr Ende vor 7 Monaten gefunden, du kannst keine Fortsetzung erzwingen.
Ich will keine Fortsetzung. Ich will nur... Ich halt es nicht aus.
Ich klopfe sanft, aber bestimmt an seine Tür. „Was?“ Ich höre seinen Bürostuhl über das Laminat rollen. Ich bins. „Hallo?“ Ich bringe keinen Ton hervor. „Wer ist da?“ Ich höre wie sich der Schlüssel im Schloss dreht und er reißt die Türe auf.


Inhaltsverzeichnis
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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (15.01.18)
Ein Kampf gegen die Ungewissheit ist heftig, schwer, ermüdend und selten mit einem Happy End versehen. Dennoch lohnt er sich. Denn Ungewissheit tötet langsam, je länger sie andauert - nicht dass bei diesem Kampf auch etwas stirbt.

 Dieter_Rotmund (02.06.22, 17:29)
Am Rande:

Da fehlen viele Kommas im Text, was das Lesen erschwert. Z.B.

Meinst du er hat gehört, dass es geklingelt hat?“

->

Meinst du, er hat gehört, dass es geklingelt hat?“
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