Nachricht von oben

Gedanke zum Thema Abendstimmung

von  Februar

Nachricht von OBEN
 
Samtweich ist die Luft, er sitzt auf dem Balkon und genießt die Sommernacht. Kein Laut ist zu hören, Ruhe über der Stadt. Die Stille ist greifbar, keine Menschenseele auf der Straße, obwohl man doch annehmen müsste, dass die klare Sternennacht so manches Pärchen zum Spazierengehen verführen würde. Wie unter Zwang steht er auf, nimmt die Hundeleine und wendet sich der Haustür zu. Das Tier weiß Bescheid, so schließt er mit Geduld leise die Wohnung ab. Einen Moment verharrt er, …lauscht, …nichts, nur das Rauschen in seinen Ohren ist zu hören. Doch, ihm ist als sei es leiser als sonst. Langsam geht er die Straße hinauf, überquere eine Kreuzung und ist an einer Wiese. Der Duft unzähliger Blüten kitzelt seine Geruchsnerven. Eine wohltuende Lautlosigkeit umgibt ihn. In der Mitte des Feldes steht ein wunderschönen alter Baum, er  geht auf ihn zu. Darunter ist eine Bank, sie lädt zum Sitzen ein. Alles was er nun tut, kommt von innen, als sei sein eigener Wille ausgeschaltet. Durch das Blätterdach erscheinen unzählige Sterne, es sieht aus wie ein geschmückter Weihnachtsbaum.    Ein Stern, ein besonders Großer, kommt auf ihn zu. Geblendet muss er seine Augen schließen. Er hört,… nein, er fühlt etwas, mit allen Fasern seines Körpers. Eine Stimme, nein die Stimme, kein Zweifel besteht, es ist die seiner verstorbenen Frau. Was sie  ihm mitteilt, ist so klar und rein, so als ob sie beide in einem Vakuum wären.
Seine Sinne spüren, dass es eine wunderbare Welt gibt, in der sie nun lebt. Er bedauert es, dass er nicht dort sein kann.
Dann schreit ein Käuzchen und er kehrt in die Wirklichkeit zurück. Benommen schaut er sich um. Einen langen Augenblick kann er nicht einordnen, was da eben geschehen war. Er versucht seine Gefühle zu ordnen, aber es gelingt ihm nicht. Automatisch streift sein Blick den Himmel und da sieht er den großen Himmelskörper blinken, so als gäbe er Morsezeichen.
 

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