Hafencafé

Skizze

von  3uchst.Sonderz.

Du saßt in dem kleinen Café an der Quai-Mauer bei der Rampe zum Wasser, während ich die Mole entlang bis zur Hafeneinfahrt schlenderte.
Der Geruch, eine Mischung von verrottenden Algen, totem Fisch,  verwehtem Dieselqualm und Wärme, unterlegt mit Staub und Salz. Die Ruderboote, die bei Ebbe im halbleeren Becken liegen, die leicht gekippten Segelboote, deren Takelage an die Masten schlägt, die Möwen, die sich weigern, pflichtschuldig kreischend durch die Luft zu segeln sondern lieber auf den Brunnenfiguren sitzen oder mit ihren gelben Füßen durch den Schlick stolzieren.
Auf dem Rückweg ließ ich dort, wo die Mole den Knick macht, die Beine über die Kante hängen, auf meine Arme gestützt nach hinten gelehnt sah ich lang zu dir hin: Am Tisch, den Blick in der Ferne. Ab und zu nahmst du einen Löffel von deinem Eisbecher. Wahrscheinlich hast du die Katze gar nicht bemerkt, die dich sehnsüchtig anstarrte, und auch nicht die Spatzen, die ein paar Plätze weiter um Kuchenkrümel stritten.
Ich stand auf und ging langsam zum Café, um mich in deine Nähe zu setzen und einen kleinen Kaffee zu trinken mit einem Eisbecher dazu. Und der Blick aufs Meer.

Anmerkung von 3uchst.Sonderz.:

siehe auch  Mole und Meer

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (02.05.20)
Szenerie die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt1
LG TT

 3uchst.Sonderz. meinte dazu am 05.05.20:
über die Jahre gesammelter Urlaub von der Bretagne über die Atlantikküste, Provence, Toskana nach Istrien
Und jetzt ist halt genug Zeit, die Entspannung zusammenzufassen.

Vielen Dank für die Bestätigung und deine Empfehlung
Norbert

 Lluviagata (02.05.20)
Ach mensch, jetzt will ich ans Meer. Und Eis essen. Und Leute um mich haben.

Gefällt mir in seiner Bedächtigkeit, in seiner bildhaften Sprache.

Liebe Grüße
Llu ♥

 3uchst.Sonderz. antwortete darauf am 05.05.20:
Ach ja, wer will nicht raus und ans Meer, Füße im nassen Sand oder im klaren Wasser?
Was die Bilder betrifft: Einige Urlaube, Augen zu und Griff in die Kopfkiste, Augen auf und passend zusammensetzen. (Es ist auch OK, wenn man ein bisschen blinzelt ).

Und Danke für die Empfehlung
Norbert
Sätzer (77)
(02.05.20)
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 3uchst.Sonderz. schrieb daraufhin am 05.05.20:
Vielen Dank, ich geb's auch an meine lektorierende Muse weiter.

Und vielen Dank für die Empfehlung
Norbert

 AvaLiam (03.05.20)
hey

so ganz traue ich dem Bild der Spatzen und den Kuchenkrümeln nicht wenn da eine Katze in der Nähe ist :D

Ansonsten fühlt man sich sehr wohl in diesem Bild und setzt sich gern dazu.

Die Schlussworte: ...und der Blick aufs Meer... ...hab ich dann für mich mal so gelesen:

...Blick aufs Mehr.

Da hab ich dann das Meer mit drin und genauso eine mögliche Aussicht auf mehr zwischen der "anvisierten" Person und dem LyrIch.

ich wünsche einen sonnigen Tag - Ava

 3uchst.Sonderz. äußerte darauf am 05.05.20:
Hallo Ava,

über die Frage 'kein Kuchen' oder 'schneller Abflug' kann ja nur ein Mensch nachdenken.

Und Meer/Mehr:
War diesmal tatsächlich eher als Meer gedacht. IchLyrIch hat die Person nicht "anvisiert" (das klingt ja geradezu vulgär (für mich älteren Herrn)), sondern saß einfach da, hat die Anwesenheit, die Aura von LyrDu genossen, völlig ohne Absicht, mit Blick aufs Meer und Sonne oder Sonnenuntergang, ganz im Hier und JetztDort und Damals. Nicht Mehr.

Vielen Dank für die Empfehlung und bald einen sonnigen Tag, vielleicht sogar am Meer,
Norbert
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