antigone

Gedicht

von  W-M

gestern beim spazieren am rande des parks
traf ich antigone
sie war klein hatte dunkle augen und dunkles haar
erdige hände
ihr vater der unweit auf einer bank saß
rief sie zu sich

als ich weiter ging
lag da ihr halb verwester bruder
ein erdloch und erdhaufen neben ihm

auf der großen wiese zwischen schloss und teich
tummelten sich reitersoldaten
die pferdehufe trommelten zum letzten angriff

heute morgen schlich ich mich zurück an den rand des parks
auf der suche nach antigone
ich wartete sehr lange aber sie kam nicht
auch ihr bruder war verschwunden
sein grab
und das ganze reiterheer

auf einem werbeplakat in der stadt
sah ich ein mädchen mit dunklen augen und dunklem haar
das antigone glich


Anmerkung von W-M:

.

veröffentlicht in der Anthologie  Wunderwerk Text, Literaturwettbewerb 2020 (Hrsg. Die Gruppe 48 e.V., Rösrath)

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Kommentare zu diesem Text

buchtstabenphysik (25)
(06.09.20)
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 W-M meinte dazu am 06.09.20:
oh, danke sehr, freut mich, dass es dir so gut gefällt ... LG, werner
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