meine geliebte spricht mit fallenden blättern

Gedicht

von  W-M

belade mich mit trauer
die singvögelchöre sind verstummt
in den nuten der herzspur
ziehen salanganen ihre bahnen
wir neigen unsere häupter
tief
hinunter zu den verwunschenen dörfern und städten
vor unseren füßen
wachsen regenländer
schneelandschaften

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Kommentare zu diesem Text

Rita (56)
(16.10.20)
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 W-M meinte dazu am 16.10.20:
Danke sehr! werner

 monalisa (17.10.20)
Hallo Werner, dein Gedicht wird vielfach empfohlen, da möchte ich mich gern anschließen. Der melancholische Grundton geht zu Herzen, vermittelt Herbst- und Abschiedsstimmung, Trauer in den Farben der fallenden Blätter, der verstummten Singvogelchöre … Trauer, die geteilt und auch durchlebt werden will („belade mich mit trauer“ als anteilnehmende Aufforderung an die im Titel genannte Geliebe (?), metaphorisch vielleicht an die scheidende warme Jahreszeit (?), die auch für Blüte-, Hoch-, Erntezeit im Menschenleben steht(?)). Die Salanganen (mit ihren essbaren Nestern) kann ich noch nicht so ganz entschlüsseln, sind konkreter als die Zugvögel (vergänglich, periodisch wiederkehrend …) und klingen beschaulich nach in den Bahnen, die durch "nuten der herzspur" führen. Im Neigen der Häupter liegt etwas von Einkehr und Andacht, Achtung und scheuer Anerkennung in einem angedeuteten Gruß und auch ein sich Beugen und Annehmen, was in verwunschenen Dörfern und Städten besiegelt ist, was „vor unseren füßen an regenländern und schneelandschaften“ wachsen, was auf uns zukommen mag.

Den Grundton mag ich sehr, habe ich deinen Gedichten, so zart, beinah zärtlich, noch nicht wahrgenommen.

Liebe Grüße
mona

 W-M antwortete darauf am 09.11.20:
Liebe Mona

Danke sehr für Deine Zustimmung. Und die Ausführungen sprechen für sich und treffen es sehr gut. Bei den salanganen denke ich weniger an ihre nester sondern mehr, dass sie segler sind, unseren mauerseglern und alpensegler verwandt, die ich jedes jahr gerne beobachte, die aber leider viel zu kurz hier sind. ich sah mal einen tv-film über salanganen in thailand, die sogar in höhlen wohnen und ultraschallortung haben ... das hat mich fasziniert. ein zärtlicher grundton, über diese bemerkung freue ich mich am meisten. zart und zärtlich ist gut, sehr gut. danke,

lg, werner

 IngeWrobel (03.11.20)
Sehr, sehr schön!
Die Salanganen musste ich erst ergoogeln ... passen sehr gut ins Bild!
Gerne gelesen – gerne empfohlen,
Gruß von der Inge

 W-M schrieb daraufhin am 09.11.20:
danke liebe Inge, schade, dass wir nicht wieder mal zusammengekommen sind bei einer lesung ... ich denke noch gerne an das friseurgeschäft zurück ... die zeiten sind übel geworden, alles Gute Dir! ... lg, werner

 IngeWrobel äußerte darauf am 09.11.20:
Lieber Werner,
ich sehe durchaus eine Chance für ein Wiedersehen – vielleicht anlässlich einer Gastlesung von Dir in PF? Ich schreib Dir mal 'ne private Mail.
Dir auch alles Gute!
Inge
Hilde (62)
(26.12.20)
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 W-M ergänzte dazu am 26.12.20:
oh, meine schneeleopardin hat gute gänsehaut ... das freut mich jetzt aber sehr, schade, dass ich sie nicht sehe ... dann schiene ich getroffen zu haben, mitten hinein in ein schneeleopardenherz, danke
Amaryllis (53)
(30.12.20)
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 W-M meinte dazu am 30.12.20:
Oh, danke sehr, das freut mich, dass es dir gefällt. lg, werner
Dieter Wal (58)
(30.12.20)
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 W-M meinte dazu am 30.12.20:
danke für den hinweis, lieber Dieter ... aber, ich will das gedicht ohnehin verwerfen bzw. nicht weiterverwenden für eine mögliche veröffentlichung ... insofern, ist nichts passiert ... habe gerade eben das typoskript für den nächsten bzw. übernächsten, möglicherweise fünften gedichtband in einer ersten rohfassung fertiggestellt, dahinein fand dieses teil hier keinen eingang ... das mehrmals überarbeitete und damit reife typoskript für den möglicherweise nächsten, vierten gedichtband, ist seit ca. einem jahr fertig und beim verlag in der pipeline für eine geplante buchveröffentlichung, die vorlaufzeiten bei renommierten verlagen sind doch beträchtlich, hinzu kommen jetzt noch etwas zusätzliche coronabedingte verzögerungen, aber, es ist auf dem weg.
Palytarol (59)
(30.12.20)
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 W-M meinte dazu am 30.12.20:
ich wiederhole mich (ich zitiere, siehe oben):

danke für den hinweis, ich lasse es getrost rascheln im lyrischen laubhaufen, vielleicht ein gutes winterquartier für einen igel?! ... doch, ich will das gedicht ohnehin verwerfen bzw. nicht weiterverwenden für eine mögliche veröffentlichung, ich glaube nicht mal den titel? mal sehen ... insofern, ist nichts passiert ... habe gerade eben das typoskript für den nächsten bzw. übernächsten, möglicherweise fünften gedichtband in einer ersten rohfassung fertiggestellt, dahinein fand dieses teil hier keinen eingang ... das mehrmals überarbeitete und damit reife typoskript für den möglicherweise nächsten, vierten gedichtband, ist seit ca. einem jahr fertig und beim verlag in der pipeline für eine geplante buchveröffentlichung, die vorlaufzeiten bei renommierten verlagen sind doch beträchtlich, hinzu kommen jetzt noch etwas zusätzliche coronabedingte verzögerungen, aber, es ist auf dem weg.

nochmals danke für die auseinandersetzung und das klare urteil, ich war aber mit meinem gespür schon selbst drauf gekommen, trotzdem danke.
Palytarol (59) meinte dazu am 02.01.21:
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