Sie ist eine Prinzessin, die nicht mehr an Märchen glaubt.
Erst hat er die Perle gepflückt, dann ihre Krone geraubt.
Blumen bekam sie oft geschenkt, meist waren' s Veilchen.
Ihre Meinung musste immer vor der seinen weichen.
Sie war seine Barbie. Er wollte sie wie eine Puppe kleiden.
Doch Matell schweigt über das, worüber alle schweigen.
Und dann die Leute, die sagen, sie lässt sich ja schlagen.
Ich verachte die Leute wie die stolzen Würmer die Raben.
Sie war eine Prinzessin, die tough war. Sie war lieb, schlau.
Stolz sagte ihr Vater, eines Tages wirst du eine schöne Frau,
wirst einen Prinzen finden, mit ihm schöne Kinder haben.
Dass sie auch Astronautin sein kann, sollte er ihr sagen!
Doch was sie findet, sind eher Desaster als wie die Liebe.
Sie wollen ihr alles vorsagen, Worte schmerzen wie Hiebe.
Dann finden sie doch immer eine, die noch folgsamer ist.
Früher wollte sie ins All, heute weiß sie nicht wohin mit sich.
Sie ist eine Prinzessin, die Angst vor Schmetterlingen hat.
Er bedrohte sie mit einem Butterflymesser in jener Nacht,
als sie nach einer Party zurück in ihre Wohnung ging.
Jede 20. Frau in Europa wurde vergewaltigt. Das stimmt.
Und sie ist eine von ihnen. Doch das sagt sie niemandem.
Weil es immer noch ein Tabu ist und weil sie sich schämt.
So war Leben für vergangene Frauen, ist es für manche heute.
Wir müssen das Prinzessinnenbild wie eine Lüge enthäuten.
