Nachtgedanken

Text

von  Cathleen


Nachtgedanken

Im Haus gegenüber brennt Licht.
Ich zähle die Fensterreihn.
Wie schade, dein Licht ist es nicht.
Wo magst du so spät noch sein?

Das Fenster links im sechsten Stock
war eins von hundert andern auch.
Doch nun ist gerade dieser Block
ein Ort, wo ich nach Perlen tauch.


Vielleicht schläfst du längst schon tief
und träumst womöglich – von wem?
Als ich gestern „Hallo“ rief,
war dir das nicht angenehm.

Das Fenster links im sechsten Stock
war eins von hundert andern auch.
Doch nun ist gerade dieser Block
ein Ort, wo ich nach Perlen tauch.


Mein Schreck war dir einerlei.
Nur dich habe ich im Sinn.
Doch du gingst an mir vorbei
und schautest nicht einmal hin.

Das Fenster links im sechsten Stock
war eins von hundert andern auch.
Doch nun ist gerade dieser Block
ein Ort, wo ich nach Perlen tauch.


So furchtbar gern wär ich der,
um welchen du Träume webst.
Mein Herz ist so seltsam schwer,
seit du gegenüber lebst.

Das Fenster links im sechsten Stock
war eins von hundert andern auch.
Doch nun ist gerade dieser Block
ein Ort, wo ich nach Perlen tauch.


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