Ich ziehe mir die Welt wie einen Sack über den Kopf

Text

von  klaatu

Mühsam passiere ich
die Selbstschussanlagen
der Armutsgrenze,
nur um einem Gott
mit grollendem Magen
an der Supermarktkasse
Blutopfer zollen zu können.

***

Zuhause sitze ich dann
stumm wie ein Toastbrot
und starre die Tapete an,
während billiges Plastikspielzeug
für nur wenige Cent
Weltreisen unternimmt.

***

Ich ziehe mir die Welt
wie einen Sack über den Kopf
und treibe stromlos
durch tote Leitungen,
bis ich meine eigene
Existenz anzweifele.

***

Die Ränder fressen sich
immer mehr nach innen,
bis ich nicht mehr weiß,
wo einst meine Mitte war.

***

Auf der Suche nach Einheit,
teile ich mich weiter und weiter,
doch bleibe gefangen
in meinen eigenen
Kettenreaktionen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(05.02.23, 20:28)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 klaatu meinte dazu am 06.02.23 um 14:19:
Und verbrannte Erde hinterlassen...
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram