Der Wind umkreist die Sommerlinde.
Er bläst sich auf und schnauft: Ich finde,
du bist ein schönes Exemplar.
Die Linde rauscht empört. Ja klar,
du windiger Geselle tändelst
gezielt durch Feld und Flur und bändelst
mit Sträuchern, Bäumen, Blumen an!
Verzieh dich, du wirst es verwinden,
wenn wir zwei uns nicht eng verbinden.
Der Wind kommt etwas näher ran:
Ich mag dein Astwerk und den Stamm,
der wirkt schön schlank und dennoch stramm!
Lass mich in deiner Krone hausen
und dir das hübsche Laub zerzausen!
Die alte Linde seufzt ergeben.
Bald sieht man ihre Blätter schweben.
Der Wind ebbt ab. So endet eben
das kurze Linde-Liebesleben.