anstrahlt der schneemann regelrecht die kinder
denn sie spendierten ihm echt nen zylinder
zwar keinen chapeau claque von erster güte
das kam beim taschengeld nicht in die tüte
doch einen der und darauf kommt es an
sich voll am schneemann sehen lassen kann
da sieht er mit fast majestätisch aus
und ist selbst für die kräh'n ein augenschmaus
kohlrabenschwarz fast der zylinderhut
passt er auch zu den kohleaugen gut
die den schneemann ebenfalls verzieren
und mit seiner nase kontrastieren...
bevor der schnee bald taut
hat kinderhand gebaut
den schneemann und mit hut
verseh'n - der steht ihm gut
die rübennase auch
samt eierkohl'n am bauch
für augen ohne mund
zwei kugeln hoch und rund:
ein prachtkerl ohne frage
hält er sich ein paar tage...
wovor dem schneemann immer graut:
dass er alsbald schon schrumpft und taut
er spürt die sonne spürt den strahl -
die erde ist ein jammertal
und jedes ding hat seine zeit
ein schneemann auch : nein der verzeiht
dem frühling nicht wenn er erst kommt
wie es dem jahr gewöhnlich frommt
und winter aus dem lande jagt
schneemann ringt arme schneemann klagt
der hut rutscht langsam richtung kinn
er sieht’s kaum noch und sieht nicht hin
sein runder corpus rein aus schnee
schmilzt weg ach gott herrjemine
ganz unaufhaltsam stund um stund
der frühling macht den winter rund
während das klärchen fröhlich lacht
was es ja doch am liebsten macht...
Der Schneemann hat das Rumsteh’n satt -
er steht sich schon die Füße platt
im Vorgarten vom Stadtrandhaus
wo alles schläft nach leckrem Schmaus
am Weihnachtsabend das ist Brauch
und aus dem Schornstein steigt der Rauch...
Die Nacht ist hell die Nacht ist kalt
vom Garten aus sieht er den Wald
er will was sehen von der Welt
die ihm schneeweiß ganz toll gefällt
und stakst mit seinem Besen los
die Welt zu sehn und die ist groß...
Er kommt nicht weit auf seiner Tour:
ein Schneepflug kreuzt des Schneemanns Spur
und hat ihn glatt in Heiliger Nacht
samt Besen einfach plattgemacht -
da lag der Schneemann nun im Schnee
und jede Flocke tat ihm weh...
Am nächsten Tag fand ihn ein Kind
und wie so Kinder nun mal sind
sah das sofort dort liegt ein Mann
aus Schnee dem ich doch helfen kann:
es hat den Schneemann aufgebaut
der jetzt vom Wald zum Garten schaut...
der schneemann sprach „ich fürchte mich
seit je ja nicht vorm sonnenstich
da ich bevor ich den kriege
doch eh schon am boden liege!“
denn klärchen hat kein’ kunstverstand
was stets ein schneemann furchtbar fand
gekonnt erbaut von kindeshand
sieht er in kürze kaum mehr land...
zur schneefrau sprach ihr schneemann „schau
jetzt friert sogar der morgentau!“
„kein wunder“ sagt die „lieber mann
weil er zur zeit nicht tauen kann
sonst stünden wir selbst kaum mehr hier
und das missfiel' nebst mir auch dir!“
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