Wenn ich fiktionale Texte schreibe muss ich oft daran denken, dass es manchmal auch etwas mit dem Ficken zu tun hat. Die Worte und Sätze durchlaufen lustvolle Sequenzen, sachliches Innehalten, farbige oder auch schwarz-weiße Bilder. Manchmal verlieren sie sich im Nichts und erzeugen eine große Langeweile.
Gelegentlich haut auch ein Absatzende dazwischen – in der Hoffnung, dass der/die Lesende mal innehält, das Gelesene und dann das dazu Gedachte sacken lässt, um sich erst dann an den nächsten Textblock heran zu pirschen.
Manchmal gilt es Hürden zu überspringen, seien sie einfach nur so dazwischen gestellt um überwunden zu werden oder einen Hupfer zu wagen, der den Himmel etwas näher rücken lässt.
Gedankliche Transfers – das weiß ich als langjähriger Maler und Schreibender – können auch anders herum laufen.
Manchmal ist die Bahn im Kopf, so dass alles ins Fließen gerät – ähnlich wie das auch bei Orgasmen läuft.
Was mir beim Malen und Schreiben besonders gefällt ist das Faktum, welches sich auf einer gewissen Ebene ähnelt – es werden Formen und Inhalte gestaltet. Das Schreiben kann sehr konkret und realistisch geschehen oder auch abstrakter, indem mit Bildern und Gleichnissen gearbeitet wird. Das Malen lässt mehr Freiräume durch weitergehende Abstraktionen. Die Farben wirken natürlich stark mit auf den Betrachter. In beiden Fällen ist es jedoch möglich Bilder in verschiedene Kontexte zu setzen. So können diese und andere Texte kreiert werden, die verschiedene Menschen ansprechen und teils unterschiedliche Gedankenwelten anregen.
Ich denke, dass die Art wie beschrieben bzw. gemalt wird immer unterschiedliche Reaktionen auslösen kann, was u.a. von der individuellen Sozialisation abhängt. Wo lebe ich, bin ich Frau oder Mann, Kind oder Erwachsener, Afrikaner oder Europäer oder Mensch aus anderen Erdteilen und Ländern? Lebe ich in einer kalten oder warmen Zone des Erdballs, in der Wildnis oder einer zivilisierten Gegend?
Solche Gedanken kreisen oft in meinem Gehirn - unter viel Schmerz oder behütet sollen diese mehr oder weniger grasen dürfen – irgendwo in meinem Gehirn oder auch in einem Schreibforum oder einer Malsituation werde ich neue Erkenntnisse und Ideen speichern. Wunderbar ist es, dass ich ein so leistungsfähiges Organ besitze, eigentlich kaum Stillstand herrscht. Selbst in der Nacht wird geträumt. Zum Beispiel können auch schon in Texten kreierte Bilder in andere Kontexte gesetzt werden und auch umgekehrt. Ähnlich so wie ein Mitgefühl, ein Schmerz oder ein Abenteuer in verschiedenen Szenarien Raum findet.