Stimmen

Gedicht

von  Janna

Es kreischt und eine Stimme überschlägt
sich echogleich in meinem Innenohr,
bis sie den letzten Nervenstrang zersägt.
In meinem Kopf brüllt nun ein ganzer Chor.
Das ist ein Summen, Schrillen, Keifen, Grölen,
ein Heulen wie von hundert Straßentölen.

Dann schlägt die Stirn mit ungebremster Wucht
ins Fensterglas und gibt den Luftweg frei.
Nicht umkehrbar ist diese Wahnsinnsflucht;
aus meiner Kehle dringt ein wilder Schrei,
der röchelnd stirbt. Und dann mein letzter Wille:
Die Dunkelheit und dauerhafte Stille.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 plotzn (09.07.24, 08:20)
Liebe Janna,

schreckliche Bilder, die du da mit Worten kreierst. Ich bin mir noch nicht schlüssig, was genau beschrieben wird. Titel und erste Strophe klingen nach "Einbildung" (Stimmen im Kopf), die zweite beschreibt sehr real einen Autounfall. Die Verbindung beider lässt viel Interpretationsspielraum.

Liebe Grüße
Stefan

 Oops meinte dazu am 09.07.24 um 08:34:
Der erste Teil klingt für mich nach Tinitus
Der zweite Teil nach dem Wunsch sich davon zu erlösen.  Beeindruckend dramatische Zeilen:( .

LG Oops

 Janna antwortete darauf am 09.07.24 um 16:32:
Hallo ihr Lieben, ihr liegt beide richtig, meiner Intention folgt ihr jeweils zur Hälfte.Ich finde es immer spannend, wenn die Interpretation neue Ideen kreiert. Die Stimmen im Kopf versuchen, eine geistige Verwirrung darzustellen, die so groß und heftig wird, dass es schließlich (in der 2. Strophe) zum Suizid kommt.
Sanke für eure Kommentare und liebe Grüße

Janna
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram