amore

Text

von  lugarex

Die Liebe ist der Verkehr, der geht, wenn er stillsteht, sagt die Volksweisheit. Heute sagen leidenschaftlich Verliebte oder Unerhörte, Verlassene, Weggeworfene, durch ein plötzliches Ende sogar körperlich Verwundete, psychisch Zermürbte, in hoffnungslose Melancholie Gestürzte, leidende Liebende, Geliebte, Unglückliche, gefallene Krieger auf dem Schlachtfeld der Liebe, dass die Liebe weh tut.

Natürlich haben sie Recht. Wenn sie nicht standhält, bewegt sich in der Liebe nichts oder nur wenig. Das ist das Paradoxe.

Ein Zuviel an Liebe tut aber genauso weh wie ein Zuwenig. Das eindrucksvolle Beispiel der Freiheitsliebe zeigt diese Tatsache vielleicht am besten. Die Liebe zur Freiheit führt oft, wie die unglückliche Liebe, zum physischen Untergang. Die Mittel sind nicht immer ähnlich, nur die letztendliche Wirkung - der Tod - kann identisch sein. Der überwältigende Unterschied liegt in der Art und Weise, in der Person, die diesen Tod herbeiführt.

Während im Falle einer unglücklichen, unerwiderten, nicht erwiderten Liebe, der Betroffene oft

der Betroffene selbst zum Leben, wird die Liebe zur Freiheit oft mit einer unfreiwilligen Endstrafe bestraft.

Liebende enden auch am Galgen, mit Gift, mit einem Messer, mit einem Sprung in die unendlichen Tiefen, in einer Irrenanstalt,

ebenso wie die Märtyrer der Freiheitsliebe, die ihr Leben verlieren - später sagen wir opfern -, aber diese eher unfreiwillig, unpassend, zu früh, und vor allem werden sie gewaltsam der Früchte ihrer Liebe beraubt...

Selbst der berühmte Eugene Delacroix in seinem Gemälde Die Freiheit führt das Volk, in dem Marianne unter der französischen Trikolore über Leichen und Barrikaden stolpert und ein freiheitswilliges, freiheitsliebendes Volk zum erschlagenen und in Zukunft geschlagenen gemeinen Volk für die so genannte Freiheit führt...Liebe tut weh...Liebe tötet.

Ein triviales Beispiel dafür, wie Liebe schmerzt:

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Marianne führt das Volk auf die Barrikaden, eine Hommage an Delacroix...Zu viel Eiscreme tötet die, die es lieben! Hüte dich also vor der Liebe und den Vorlieben...




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