Missverständnis

Text

von  Nanna

Missverständnis

 

Mein Geheule und Gemecker

gehn der Mutti auf den Wecker.

Leider kann ich gar nichts machen,

mir ist wirklich nicht zum Lachen!

 

Schaut die Mutti endlich traurig? –

Dass sie gar nicht weint, ist schaurig!

Fast nie seh ich Muttis Tränen;

ja, das muss ich mal erwähnen!

 

Ist mein Heulen null und nichtig?

Wenn, dann heul ich jetzt erst richtig!

Leider mache ich’s nicht schlimmer,

sie verlässt nur stumm das Zimmer,

 

knallt nicht einmal mit den Türen.

Wohin soll das Ganze führen?

Ist sie ratlos? Ist sie frustig?

Macht sie sich vielleicht noch lustig?

 

Zu gern würde ich erfahren,

was wohl Muttis Gründe waren,

mich – statt endlich Wut zu zeigen –

so beharrlich anzuschweigen.

 

Plötzlich hätt’ ich fast Erbarmen,

würde sie gern fest umarmen…

Unentschlossen bleib ich hocken.

Meine Tränen sind längst trocken.



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Kommentare zu diesem Text


 niemand (23.10.24, 15:58)
Da in diesem Gedicht das Wort "Mutti" vorkommt und nicht Mutter, nehme ich an, dass es ein Gedicht ist über den kindlichen Versuch die Mutti herauszufordern, sie zu testen und gleichzeitig nach mehr Aufmerksamkeit zu heischen/bitten. Diese Mutti scheint aber sehr stoisch zu sein. Vielleicht ist das ihre Art der Erziehung und zwar sich nicht aus der Ruhe zu bringen,  sich nicht provozieren zu lassen, das Kind Geduld zu lehren.
LG niemand  ;)

 Nanna meinte dazu am 23.10.24 um 21:35:
Gut interpretiert! :)
Verwandte von mir haben das Problem, dass die Kleine immer laut losbläkt, wenn ihr was nicht passt. Das kann dann auch schon mal eine Viertelstunde so gehen. Und zwar bei jeder (!) Gelegenheit. Da hilft nur Abwarten. Jedes Entgegenkommen wird als Erfolg des Bläkens interpretiert. Ich hatte mit meinem Kind nie solche Probleme. Meine Bewunderung für die Geduld der Mutter ist groß.
Danke für deine Wortmeldung.
LG Nanna
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