Verzweiflung - ein Schwurbelium aus dem Weimarer Schreibstüberl

Gedanke

von  hehnerdreck

Verzweiflung - welch ein Wort, das sich wie Galle in die Mitte unseres Daseins legt und den Menschen von seiner verletzlichsten Seite zeigt. Es wird leise gemurmelt, fast wie ein heimliches Geständnis am Abgrund der eigenen Unzulänglichkeit, während sich fremdes Mitleid in Trauer ergießt. Doch für den Konkurrenten ist es ein heimliches Vergnügen, die Verzweiflung des anderen zu beobachten, denn er hofft auf die gerechte Strafe des Schicksals. Dieses unversöhnliche Bedürfnis wird zur stillen Abrechnung mit einem alten Schatten der Vergangenheit.

So entsteht eine unheilige Allianz, in der jeder gefangen ist in einem Netz aus Verzweiflung und Abrechnung. Der Verlust der eigenen Identität wird zum Spiegel des inneren Kampfes vor dem Abgrund - ein Zustand des gegenwärtigen Seins, der sich als universelle Erfahrung offenbart. Das kollektive Leiden verbindet uns alle bis zum Tod. Wenn schließlich alle Wunden aufbrechen und die Verzweiflung sich wie ein rotes Tuch vor aller Augen entfaltet, geschieht dies oft verborgen hinter einer Fassade aus Zynismus und Gleichgültigkeit. Doch in Wirklichkeit reflektiert sie die Tragik des menschlichen Schicksals.



Anmerkung von hehnerdreck:

Ähnlichkeiten mit irgendjemandem oder irgendetwas sind nicht zufällig, sondern beabsichtigt.

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