Schlechter Sex

Erörterung zum Thema Gefühle

von  Zigeunerjesus

Sex ist ein wichtiger Bestandteil von Liebesbeziehungen und wird gern als schönste Nebensache der Welt bezeichnet und auch wenn der ursprüngliche Grund ein Paar zu verheiraten der ist dass sie sich sexuelle Treue versprechen und gesellschaftlich akzeptierten Sex haben mit dem Kinder gezeugt werden soll der Grund für diesen Schritt nicht der Sex sondern die Liebe sein und deshalb bezeichnet man den Sex als Nebensache, auch wenn es ohne Sex gar keinen Grund gäbe so einen Aufwand zu betreiben wie er für die Hochzeit betrieben wird. Man sagt auch die Liebe und der Entschluss der beiden wird gefeiert, aber die gegenseitige Anziehung zwischen dem paar die man als Liebe bezeichnet gibt es schon länger und mit wem sie in Zukunft Sex haben dürfen ist das einzige was beim Eheversprechen genau festgelegt wird.


Die Ehe soll ein Leben halten, es gibt etwa gleich viele Männer und Frauen, wenn die alle schön heiraten und eine Familie gründen und ein Leben lang zusammenbleiben hätten wir eine stabile, sich vermehrende Gesellschaft mit der Kleinfamilie als kleinste Einheit. Alle hätten jemanden, alle bekämen Sex und das Leben könnte so schön sein.


Viele Jahrhunderte lang hielten die Ehen auch ein Leben lang und erst in den letzten Jahrzehnten kommt zum Vorschein wie unglücklich viele dieser Verbindungen oft waren. Auch heute bleiben viele Menschen in unglücklichen Ehen weil sie Angst vor der Zukunft haben, sie könnte ja noch schlimmer werden. Trotzdem werden immer mehr Ehen immer öfter und früher geschieden.


Manche Parteien wollen die Familie stärken indem sie Scheidungen und die Zukunft danach schwieriger machen, andere wollen es leichter machen wegen den neuen Erkenntnissen über das Leid in vielen Familien, durch psychische und physische Gewalt und sexuellen Missbrauch, der nur ertragen wird weil man Angst vor der Zukunft hat.


Wir wissen heute das diese Nebensache namens Sex in den wenigsten Ehen besonders schön war. Bis vor einigen Jahrzehnten wussten die meisten Frauen nicht mal dass sie einen Orgasmus haben können, aber dafür wurde mittlerweile viel erfunden und die Sexindustrie boomt. Längere oder glücklichere Ehen bekommen wir davon aber nicht und Scheidungen nehmen weiter zu.


Meine Exfrau und ich hatten anfangs wirklich sehr guten Sex und passten auch vom Temperament gut zusammen. Wir hatten auch einen gemeinsamen Lebensplan. Sie hatte ein Grundstück mit Pferden, Hunden und Katzen und stand kurz davor dieses Leben aufgeben zu müssen und dieses Leben war immer ihr Traum gewesen und ich wollte auch so leben und ihr Helfen. Nachdem wir das erste Mal Sex hatten fragte sie mich ob ich sie heiraten will, ich zögerte noch weil wir betrunken waren, aber am nächsten Morgen wollte ich auch. Ich brachte ihr Kind in Rekordzeit zurück, bald hatten wir noch Ziegen, Hühner und Waschbären und das erste Gemüse wuchs auch, außerdem gab es endlich einen Internetanschluss und viele Verbesserungen an Haus und Hof. Zu ihrem Sohn hatte ich auch ein sehr gutes Verhältnis. Eigentlich hätte unsere Ehe halten müssen wenn man diese Fakten von außen betrachtet und externe Scheidungsgründe wie Fremdgehen kamen ja auch nicht dazu. Ich hatte mich auch nicht verändert was meine Interessen und Überzeugungen betrifft und alles was ich versprochen hatte für sie zu tun habe ich auch geschafft, sogar dass sie endlich erfährt wie sich Orgasmen anfühlen.


Wir hatten von Anfang an starke Streitereien, aber ich dachte immer wenn alle ihre Wünsche erfüllt sind, wird ihr klar was ich für sie getan habe und alles wird gut. Die Veränderungen wegen denen gestritten wurde waren ja nötig um ihr Kind zurückzubekommen und zu behalten, aber selbst als alles erledigt war und ich auch nichts mehr zu diskutieren hatte weil alles soweit gut war kam keine Ruhe mehr rein und es wurde immer schlimmer.


Ich verstehe die Vision von der Gesellschaft aus Kleinfamilien und weiß wie stark Gefühle sein können wenn es um eine Frau geht und dass man die Mann-Frau-Thematik regulieren wollte damit die Basis der Gesellschaft stabil bleibt, aber das funktioniert wohl bis heute nicht wirklich gut, zumindest nicht wenn „gut“ bedeutet dass wenigstens die Mehrzahl der Menschen damit ein glückliches Leben hat. Sicher könnten Gesetze die es schwieriger machen sich zu trennen und allein weiterzukommen die Scheidungsrate senken, aber deshalb lösen die Paare ihre Probleme dann auch nicht erfolgreicher.


Früher sagte man dass Gott will das alle auf diese Weise leben, heute glaubt fast keiner mehr an Gott und die Fakten klingen eher danach dass diese Form des Zusammenlebens für uns nicht funktioniert, zumindest nicht wenn sich alle damit gut fühlen sollen.


Im Großen sieht es aber auch nicht besser aus, die Gesellschaft ist zersplittert und zwischen den Lagern herrschen enorme Spannungen, International toben Kriege und die Gefahr eines Atomkriegs ist ebenfalls gestiegen. Außerdem ist der Anteil psychisch kranker Menschen, also von Menschen die sich sehr schlecht fühlen extrem hoch und dürfte längst die 50%-Marke überschritten haben.


Unsere Denkweise sucht nach externen Lösungen durch Gesetze, Regeln und Strafen welche die Menschen dazu bringen ihre Probleme zu lösen, aber das versuchen die auch von allein. Ich habe sogar Paartherapie versucht. Was die psychischen Krankheiten betrifft gibt es nicht mal Lösungsansätze. Man sagt nur dass man mehr Therapeuten bräuchte aber nicht genug hat.


Dass wir ein umfassendes emotionales Problem haben und eine Lösung finden müssen ist eigentlich nirgendwo Thema und die anderen großen Probleme wie Umweltzerstörung und Klimawandel bekommen wir auch nicht gelöst.


Wir wissen mittlerweile dass es gar keine rein logischen Entscheidungen gibt, das limbische System welches die Gefühle produziert muss jede Entscheidung die wir treffen freigeben und letztendlich sagt unser Gefühl uns immer was richtig ist. Je nach dem was ein Mensch glaubt und versteht kann die selbe Frage aber bei verschiedenen Menschen zu verschiedenen Ergebnissen führen.


Man hat auch versucht alle Menschen das Selbe glauben zu lassen mit Religionen, aber zum einen funktioniert das nicht weltweit und außerdem hatte man in Staaten mit einheitlichen Staatsreligionen die selben Probleme.


Offensichtlich lässt sich dass Gefühl des Einzelnen nicht durch allgemeine Regeln lenken und alle Ansätze von außen zu regulieren wie die Menschen leben sollen haben bisher damit versagt eine Bevölkerung zu erschaffen die sich damit auch gut fühlt und für einige fühlt es sich besser an sich nicht regulieren zu lassen. Diese Menschen richten sich nach ihrem Gefühl, während die anderen ihre Gefühle oft ignorieren müssen um sich sich an ihre Regeln zu halten, oder ihren Vorgesetzten zu gehorchen.


Wenn ich auf mein Gefühl höre und die Probleme löse die mir mein Gefühl anzeigt fühle ich mich immer wieder gut und natürlich lerne ich auf meine Gefühle zu reagieren sie zu nutzen und dafür zu sorgen mich immer wieder gut zu fühlen.


Der Teil unserer Bevölkerung der regelmäßig unangenehme Gefühle ignoriert fühlt sich immer schlechter und hat sich vielleicht nie richtig gut gefühlt. Das klingt als würden die ignorierten Gefühle sich sammeln. Was ja auch Sinn ergibt wenn jedes Gefühl für ein erkanntes aber ungelöstes Problem steht. Hat man genug gesammelt muss man zum Psychiater der dann mit Pillen helfen kann noch etwas weiter zu sammeln.


Die einzige Lösung für unsere Bevölkerung läge darin dass ab sofort alle immer auf ihre Gefühle reagieren und lernen sie zu benutzen, aber das funktioniert so nicht in der Arbeitswelt.

Dieses Konzept gilt aber genauso für Beziehungen und daher konnte mein Plan mit meiner Exfrau auch nie funktionieren. Ich hatte schon zu Beginn psychische Diagnosen gefunden die ihr Verhalten beschreiben und habe auch versucht ihr ihre verdrängten Konflikte zu erklären, aber sowas geht nur wenn der andere will. Ich hatte solche Heilungen schon auf diese Weise bewirkt, aber bei ihr war keine Chance. Sie hat ihre Wut eben gesammelt und als alles in Ordnung war und ich nichts mehr zu kritisieren hatte konnte sie es nicht schaffen einzusehen dass meine Lösungen ja wirklich geholfen haben und ich wusste was zu tun ist und ihr damit ihr Kind zurück gebracht habe und nun war ich dran und wurde fertig gemacht. Ich hatte ihre Gefühle ignoriert und gemeint das wird schon später wenn alles gut ist, aber im Endeffekt kam zu dem Chaos in ihrem inneren sogar noch etwas dazu. Ich hätte auch anders keine Chance gehabt, dann hätte ich nicht helfen können und niemand wäre weitergekommen und auf Dauer wäre ich mit so einem Leben auch nicht zufrieden gewesen.


Trotzdem ist dieses Konzept das einzige mit dem eine Paarbeziehung dauerhaft mit zwei zufriedenen Menschen funktionieren kann. Jeder Konflikt muss gelöst werden jedes unangenehme Gefühl abgearbeitet werden, sofort wenn etwas davon auftritt. Absolute Offenheit und Ehrlichkeit.


Wenn man das nicht tut merkt man das zuerst am Sex. Beide können noch so sexsüchtig sein und sich Mühe geben wollen, aber gegen die Wirkung lässt sich nichts machen außer den Konflikt beizulegen.


Wir alle haben echte Empathie schon erlebt, aber weil wir über sowas nicht nachdenken ist uns das nie aufgefallen. Diese Fähigkeit zu fühlen was das Gegenüber fühlt ist für den Sex enorm wichtig. Und gerade dann wenn wir sie noch am stärksten fühlen ist sie hinderlich – beim ersten Sex, zumindest für den Mann der vorher gelernt hat dass zu früh kommen schwach ist. Wenn die Partnerin vor Lust stöhnt fühlt man das oft so stark dass es gleich vorbei ist.


Mit dieser Empathie hat sie auch was von uns, auch wenn sie nicht zum Orgasmus kommt spürt sie ja uns und außerdem kann sie sich voll auf uns einstellen – was es für beide besser macht.


Bei Wut macht Empathie keinen Sinn, wenn wir jemand anderen verletzen sollen wir das ja nicht selbst fühlen. Wenn wir einen Konflikt haben steht Wut zwischen uns und die Emotion ist da, ob wir sie nun ausblenden oder nicht. Das blockiert die Empathie und schon wird der Sex viel schlechter. Die Frau hat nur noch die normale körperliche Stimulation und kommt gar nicht in Fahrt und der Mann hat auch ein weniger intensives Erlebnis, aber seinen Orgasmus hat er trotzdem.


Was das ist was diese Emotion überträgt wissen wir nicht, ich habe physikalisch auch keine Idee, aber es wurden besonders in russischer Forschung Phänomene wie Gedankenübertragung bewiesen. Sie waren nur nicht zuverlässig genug für Militär. Mit dem Wissen über die Emotionen welche die Empathie blockieren wird auch klarer warum die Ergebnisse zur Erforschung solcher Phänomene nicht zuverlässig genug waren, wo solche Emotionen doch das Militär antreiben.


Wir versuchen ja dann den Sex zu verbessern und es gibt auch eine ganze Industrie dafür, aber das bringt nichts, denn einzig unsere Konflikte zu klären wirkt. Wir müssen uns wieder Nahe kommen damit wir uns fühlen.


Um die ganzen heruntergeschluckten und verdrängten Gefühle aufzuarbeiten hilft vor allem sich mit seinen Gefühlen zu beschäftigen und nachzudenken. Nach und nach fallen uns Situationen ein und für die müssen wir verstehen was es mit uns gemacht hat und eine Lösung für die entstandenen Probleme finden. In den falschen Glaubenssätzen der Gesellschaft finden wir keine Antwort. Dafür können wir nun Gott bitten uns zu führen, denn wenn wir auf unsere Gefühle hören kommt auf jeden Fall Antwort.



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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (06.01.25, 12:39)
Ich finde, wenn einer Person ständig geholfen wird, ohne dass diese selbst Stärken entwickelt und darauf aufbauen kann, kann das Verhalten dafür sorgen, dass der eine als „Klugscheisser“ mit negativen Emotionen ab einem gewissen Punkt betrachtet wird. 

Löblich, dass Du ihr Kind zurückgebracht hast, hier stellt sich die Frage der Mutter-Kind-Beziehung und wie diese in einem solchen Fall zur Trennung führen konnte. 

Jemanden helfen, ohne dass dieser dadurch sich später selbst helfen kann, ist keine wirkliche Hilfe, sondern eine Hilfe von kurzfristigen Effekt, der immer wiederholt werden muss.

 Zigeunerjesus meinte dazu am 06.01.25 um 12:49:
Na ja, also Anfang klang das alles so gut, aber später habe ich Sachen bezüglich Mutter-Kind Beziehung mitbekommen, das ging echt gar net, aber der Junge war lieber bei ihr.

Aber hab das jetzt kapiert, Entweder einer kommt und fragt mich: Warum bin ich so, dann kann ich meine Zauberkraft wirken lassen und ich bin da echt gut drin Zusammenhänge zu erkennen.

Die hat es halt auch so dargestellt als ob das Kind gerade halb misshandelt wird und ich wollte das Kind retten.

Würde ich so aber nie wieder machen. Der Junge hat trotzdem paar gute Sachen von mir gelernt.

 AndreasGüntherThieme (06.01.25, 12:39)
Normales Verhalten: will man etwas vom anderen, gibt man sich Mühe, hat man es, ist man wieder, wie man ist.

Da deine Ex am Anfang keine Orgasmen hatte, hat sie es dir (lediglich) ordentlich besorgt (wie du es von Prostituierten gewöhnt warst), damit du dich für sie richtig ins Zeug legst. 

Gott um Hilfe zu bitten, ist zwecklos: wollte Gott es anders, hätte er es anders geschaffen.

Hoffentlich arbeitest du endlich, Tobi, und kostest nicht nur Geld.

 Zigeunerjesus antwortete darauf am 06.01.25 um 12:54:
Du musst richtig lesen. Erst wenn du deinen Gefühlen folgst und deine Konflikte löst kannst du beten und es bringt was. So lange du nur betest und nicht den richtigen Umgang mit deinen Gefühlen pflegst passiert gar nichts.

Das mit dem Sex hast du noch gar nicht verstanden.

 AndreasGüntherThieme schrieb daraufhin am 06.01.25 um 12:58:
Da bin ich aber froh, Tobi.

Dann weiterhin viel Spaß als Jesus in der sozialen Hängematte.

 AndreasGüntherThieme äußerte darauf am 06.01.25 um 14:49:
Erst wenn du deinen Gefühlen folgst und deine Konflikte löst kannst du beten und es bringt was. So lange du nur betest und nicht den richtigen Umgang mit deinen Gefühlen pflegst passiert gar nichts. 
Dann hilft aber nicht Gott, sondern man hilft sich selbst.

Damit braucht man weder Gott noch Jesus.

Hallelujah, Tobi, hat uns den Weg gezeigt, die christlichen Fesseln zu sprengen!

Antwort geändert am 06.01.2025 um 14:50 Uhr

 Regina (06.01.25, 17:56)
Etwas in mir sträubt sich, nicht an Liebe, Ehe und die Kleinfamilie zu glauben und doch sehe ich sie allenthalben scheitern, auch da, wo sie angeblich hält. Da blieben und bleiben manche zusammen wegen der materiellen Gegebenheiten, obwohl sie sich gar nicht recht verstehen. Wieder andere Ehen kann man allenfalls als Freundschaften bezeichnen und das fühlt sich schal an. In Patchworkfamilien wird es noch komplizierter. Da muss einer damit zurechtkommen, hier im Text, dass die Partnerin eines anderen  Kind hat, das dürfte emotional nicht so ganz einfach sein und oft ist es unmöglich, Adoptivvater oder -mutter zu werden, weil der leibliche noch irgendwie als Besuchselternteil vorhanden ist. 
Manche verwerfen da die Ehe ganz und gar, schliddern dann aber in noch desaströsere Verhältnisse. 
Alle diese Empfindungen und Gefühle aufzuarbeiten, möglichst vor der ersten Verbindung, wie soll das gehen?

Der Text hat mich angenehm überrascht, kein Porno, keine Nutten, sondern Nachdenken.

Kommentar geändert am 06.01.2025 um 17:59 Uhr
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