dass bütten reden käme selbst dem tor
des himmels zweifelsohne spanisch vor
weshalb ja selbst der mainzer eulenbütt
bislang kein sterbenswörtchen je entglitt
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doch büttenreden sind bei narr’n beliebt:
wenn wer was in der bütt zum besten gibt
zieht er vom leder voll mit witz und scherzen
und spricht dem narrenvolk so aus dem herzen...
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...“helau! ihr lieben; geht's euch gut?
ich hoffe doch! mir kocht das blut!
gwendolin, die zank-xanthippe
leidet mir echt jede kippe,
lässt mich keine lulle schmöken
ohne lauthals rumzublöken:
stinken tät's im haus und krebs
würd' sie kriegen - gott, oh gebs!
legt patiencen, schwingt das pendel,
hört gern walgesang, hasst händel,
trägt klamotten, pflanzgefärbte,
weil chemie die haut verderbte,
träumt von tibet, trennt den müll
so verbissen, bis ich brüll'!
frisst nur körner, rohkost, eier
selbst bei ner geburtstagsfeier,
dünste schwall'n aus ihren poren
so, als wär' sie schwer vergoren,
trinkt bloß wasser der vogesen -
meine güte, was fürn besen!
wollte einst gar alphornblasen
vorn auf ihrem riesenrasen,
stur im glauben, was so wale
können, könnt' sie allemale:
machte irre dicke backen
wie bei störrischstem entschlacken
ton kam keiner, doch ein furz
dröhnte über wuchs und wurz,
ließ die gäste außer staunen
auch gleich naserümpfend raunen -
damit war, hoch wal! hoch fisch!,
wenigstens das horn vom tisch
längst ward ich zum schwerenöter -
echt, sie ist ein nerventöter!
wittert allenthalben viren,
kriecht im klo auf allen vieren
quasi hinter jede fliese,
kriegt beim kleinsten fleck ne krise
sprüht mixturen in die ritzen,
wo vielleicht ja tierchen sitzen,
die ihr an den kragen wollen -
keine frage: dieser ollen,
wer sollt' das wie ich versteh'n,
muss man aus dem wege geh'n
als wir uns vor jahr'n getroffen
war ich zweifellos besoffen,
hatte augen nur am stiele
und das blindlings sichtlich viele!
leider hat sie geld wie heu
drum halt' ich schön still, bin treu -
in diesem sinne: auf die frau
ein dreifach donnerndes helau!”...
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das tollste sind am 'zoch' noch die kamelle
zumindest für ein kind was ja ganz klar
und reichlich überdies auf alle fälle
wer kaum kamelle schmeißt der läuft gefahr
dass kinderaugen nicht so fröhlich schauen
drum muss kamelleregen einfach sein
doch teilen sich natürlich die ganz schlauen
kamelleschmeißer schön das schmeißen ein
damit auch alle kinder was von haben
die warten auf den 'zoch' ja stundenlang
sprich seine heißbegehrten süßen gaben
und wenn er endlich kommt dann heißt es FANG! -
der kölsche prinz zum beispiel schmeißt in massen
kamelle - kinder könn’ ihr glück kaum fassen...
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d’r zoch kütt und er kütt nicht oft:
im jahr einmal und ja dann hofft
insonderheit die polizei
die ist zu tausenden dabei
dass alles ohne zwischenfall
verläuft und so der karneval
sein’ höhepunkt erlebt auch jetzt
und groß und klein bleibt unverletzt
d’r zoch kütt und die narren steh’n
am straßenrand um ihn zu seh’n
bunt kostümiert und dichtgedrängt
viel närrisch volk am fenster hängt
am bildschirm auch in aller welt
wo vielen kölles zoch gefällt
der liebsten stadt des vater rheins
alaaf helau das weiß selbst mainz
d’r zoch kütt mit dem dreigestirn
"prinz" "bauer" und ner hübschen dirn
die "jungfrau" heißt und männlich ist
was völlig schnurz wenn du’s erst bist -
das sind die drei die ihn regier’n
den karneval und s zepter führ’n
während der fünften jahreszeit
nicht nur am rosenmontag heut’
d’r zoch kütt und d’r zoch ist lang
mit viel musik und gott sei dank
vielen schönen bunten wagen
die meist kamelleschmeisser tragen
worauf sich kinder längst schon freu’n
deshalb müssen kamelle sein
und manch ein steppke denkt wohl dran
ob er dereinst mal prinz sein kann...
(...gibt auch das KINDERDREIGESTIRN
mit einer echten "seuten deern)
die kölsche jungfrau ist ein mann
was man oft nicht gleich sehen kann
zumal wenn sie hoch oben steht
auf ihrem prunkwagen erhöht
im zoch der führt quer durch die stadt
die narren jede menge hat -
mit zöpfen krone spiegelein
samt klassischem gewand ganz fein
gefällt die jungfrau allen sehr
und schützt die stadt von alters her
man nennt sie IHRE LIEBLICHKEIT
ja offiziell seit langer zeit
vom bauern wehrhaft stets flankiert
der bei sich einen flegel führt
zum dreschen einst von reifem korn
doch schwingt der bauer den voll zorn
wenn wer der stadt an’ kragen will
hält SEINE DEFTIGKEIT nie still
nein hauet drein und hauet zu
und dann herrscht ratzfatz wieder ruh’
verwahrt die stadtschlüssel zudem -
wer die begehrt kriegt ein problem
mit pfauenfedern ist sein hut
geschmückt - der steht ihm wirklich gut
der prinz wie kann es anders sein
hat einen ganz für sich allein
nen wagen der ein augenschmaus
und auch er selbst sieht herrlich aus
und ruft "!alaaf!" und grüßt und winkt
ist von der prinzengard’ umringt
und schmeißt kamelle zentnerweis’
ja prinz zu sein hat seinen preis
doch SEINE TOLLITÄT regiert
den karneval wie’s sich gebührt
mit humor, pracht und würdigkeit
die’s narrenvolk entzückt und freut...
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