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Ich bin mir relativ sicher,
dass ich diese Worte hier
bloß in meiner Fantasie
in die Tastatur tippe
und mich in Wirklichkeit
in irgendeiner Psychiatrie befinde,
wo ich sie
mit den eigenen Fäkalien
an die Wände
des Gemeinschaftsraums schmiere,
nur um die Pfleger zu ärgern.
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Ich weiß weder,
warum ich das hier kursiv schreibe
noch warum ich es überhaupt schreibe.
Aber die Finger
kriechen über die Tastatur
wie Maden
über eine offene Wunde
und
AUF EINMAL
SCHREIBE ICH
IN GROSSBUCHSTABEN!
"Stell dir nur mal vor", sagt plötzlich einer,
"in diesem sogenannten Gedicht
würde jetzt auch noch jemand
Wörtliche Rede verwenden!"
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Das ist nicht philosophisch,
sondern pathologisch;
keine Kunst,
sondern Geisteskrankheit.
Wäre ich der Leser
und nicht der Autor,
würde ich ebenfalls denken,
dass ich sie nicht mehr alle habe.
Und würde ich
ein "R" verlieren,
wäre ich kein "Autor" mehr,
sondern ein "Auto"
und vielleicht
würden mir spontan
vier Räder wachsen.
Wer weiß?
IHR jedenfalls nicht!
Ihr wisst ja nicht mal,
ob ich eine Hose trage,
während ich schreibe
... und ihr werdet es
auch niemals erfahren.
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Vielleicht
sollte ich meine Texte demnächst
auf Fünfzig-Euro-Scheine schreiben
und an Obdachlose verschenken.
Wäre das
ein guter Deal?
Denn selbst wenn
- und ich betone WENN -
noch irgendwer freiwillig
neue Gedichte lesen wollen würde,
wäre dies hier
doch mehr als überflüssig.
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Ich
bin eben nur paar Pfund
getrocknete Scheiße,
die im Schädel eingesperrt
vor sich hin stinken.
Als Mensch
bin ich womöglich gescheitert,
aber vielleicht wäre ich ja
als Möbelstück glücklicher.
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