Es hat immer schon Zeiten und Staaten gegeben
In denen, so lange sie währten,
Die Zeilen in den Büchern
So eng standen, dass sie sich berührten
und kein Platz für Gedanken dazwischen
und jede Geschichte war eine Paraphrase
der einen Geschichte.
Das sind die Zeiten
der Mustermänner und Musterfrauen
des Gefühlkollektivs,
in denen selbst Liebe
eines staatlichen Segens bedarf
und die Verleugnung des Freundes
Bürgerpflicht ist
(manchmal auch die Verleumdung)
In denen es kein Ich gibt, nur wir.
In denen der Staat das Privatleben frisst.
Dies sind die schlechtesten Zeiten und Staaten.
Wer behauptet, sie wären nur anders gewesen,
lügt.
Es gibt bessere und schlechtere Zeiten.
Wie gut eine Zeit und ein Staat ist
bemisst sich an der begründeten Hoffnung
der Jugendlichen:
egal, wie groß ihre Nase
egal, wie weiß ihre Haut
egal, welches Geld ihre Eltern