Der Soundcheck verlief großartig, bis der Kameramann bemerkte, er war nicht mehr im Bild und wir mussten von neuem anfangen. Nein , nicht der Kameramann, der Soundcheck hatte sich verlaufen. Geplant war eigentlich den Leseraum auszukundschaften, eigentlich eine rein akustische Übung, aber wir merkten bald, das stimmt so nicht.
Irgendetwas erschloss sich nicht, blieb im Dunkeln, verschluckte ganze Melodieabschnitte, setzte Pausen und Betonungen anders und verhüllte mehr als es frei gab.
Dann begannen die Wiederholungen, Loops around the Beat. Oft in Refrains verwendet, in Liederzeilen variiert, Wir machten Pause, Regie Kaffeepause, das Lämpchen ging auf Offline.
Wie kann man eine Pause in etwas machen, das noch nicht mal richtig begonnen hat, witzelte unser Teamphilosoph, Kreise sind weise nur auf einer Reise sind sie doof. Und drehst du dich im Kreise, schafft es nicht mal das Denken raus aus dem Hof. Plötzlich sprang ein Blabla mitten auf den Tisch, auf dem unsere Kaffeetassen standen. Es war harmlos anzusehen, ein paar Satzfetzen hier, ein paar Fragezeichen da, ein Wörterbuch unter dem Arm, alle zur Zeit erhältlichen heiligen Schriften im digitalen Ruckssack und tanzte zwischen den Silben wie ein Eulenspiegel. Dabei grinste es von einem Ohr zum anderen. Es nahm unser Drehbuch und las die erste Seite.
Der Spiegel im Dschungel.
eine Eulenspiegelei in 7 Weltreligionen.