Aus der Tiefe der Gedanken
erhebt sich deines Zweifelns Spross,
weist mit seinen großen Pranken
deiner Freude ihre Schranken.
Verwuchert rasch zum schweren Tross,
gebärt aus jedem Zweig ein Schloss.
Deine Nächte oft schon tranken,
am Salzesquell der dich umfließt.
Schau wie deine Sinne kranken
an den festverzurrten Ranken,
und spür wie Reue aus dir sprießt
die dir dein Herz mit Wehmut gießt.
Ewig wirst du sie vermissen
die Antwort deiner Zweifelei.
Nichts hat sie im Kern zerrissen
Heut bethront sie dein Gewissen
genährt von Augenmeuterei,
bekrönt sie deine Heuchelei.
Nachts sind Träume stark verschlissen,
der Mond serviert gespießtes Leid.
Du verschlingst die Geistkulissen,
gierig stopfst du jeden Bissen,
und säugst so selbst die Reizbarkeit,
bist vollgepfercht mit Unwahrheit.
Gaukler deiner Herzenskunde,
du selbst geaffter töricht Geck,
glaubst du frisst mit deinem Schlunde,
der Erinnerungen Wunde,
du attackierst sie noch mit Dreck,
verunglimpfst dadurch ihren Zweck.
Feigheit tanzt mit Angst im Bunde,
wo Zweifel wächst und Dasein dorrt.
Fraggepeinigt schmerzt dein Munde,
schindet bis zum Herzens Grunde,
doch du verfehlst der Seele Port,
denn nie stirbt sie aus ihr hinfort.
Nie wird in dir Glück gedeihen.
Was nützt der Treue großer Sold?
Deine Sinne möchten schreien,
weit der Nächte Fraß ausspeien,
so hör wie es im Herzen grollt,
dein Fieber nur von Lügen zollt.
Ihre Macht musst du entweihen,
weil Schweigen sonst dich selbst ersticht.
Du musst dich aus dir befreien,
Sehnsucht könnte nie verzeihen,
wenn Zweifel sich auf ihr erbricht,
nur weil dein Schweigen niemals spricht.
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Kommentare zu diesem Text
Cora_Sonn (25)
(28.08.05)
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