andi(e)stirnschlag
Kleinlichkeiten
Eine archivierte Kolumne von AndreasG
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Frühlingsboten
Kaum ist der Schnee weg, schon haben wir Vulkane in unserem Garten; Kleinstvulkane. Mitten auf dem Rasen - ...ähm... der Wiese – reihen sich gut zwei Dutzend braune Kegel. Sogar der Rollrasen vom Sommer ist betroffen.
Und was mache ich jetzt?
Ich mag Maulwürfe!
Ich habe nicht einmal etwas gegen Maulwurfshügel, wenn es wenige sind. Aber Anfang März? Wie soll das dann erst im Mai werden?
Erinnerungen steigen in mir auf...
- ein älterer Kleingärtner, der eine zugespitzte dünne Stange wieder und wieder in seinen Rasen rammt, um den “Bösewicht“ aufzuspießen. – Ich weiß nicht mehr, ob er es schaffte. Ich war etwa 11 Jahre alt und beobachtete alles vom Nachbargarten. Er war schon dabei, als meine Eltern, meine Schwester und ich ankamen, stocherte weiter, während wir Kaffee und Kuchen verputzten und war noch nicht fertig, als wir gingen.
- ein Vorgarten auf meinem Schulweg, Jahre später: Drei Männer stopfen einen Schlauch in eines der Maulwurfslöcher, stöpseln ihn mit dem anderen Ende an den Auspuff eines Autos und starten den Motor. – Es dauerte nicht lange, bis der Schlauch verschmorgelt vom heißen Rohr rutschte.
- immer wieder Wühlmauspatronen... – Oft mit hustenden Menschen rundum. Hörte sich nicht gesund an.
- ein Schrebergärtner, der mit dem Spaten seinen eigenen Rasen verwüstet. – Half, - aber wie das aussah...
- noch einmal ein Spaten, nur diesmal mit einem älteren Herrn im Anzug (mit Krawatte) am anderen Ende, der mit erhobenem Grabegerät darauf wartet, dass ein vorwitziger Schwarzpelz aus seinem Hügel herausschaut. – So viel ich weiß, hat er irgendwann aufgegeben.
- Ratten- und Mäusegift, das von eifrigen Gartenbesitzern in die geöffneten Hügel gestreut wird. – Manche nehmen dafür sogar Schneckenkorn. – Wo Maulwürfe so gerne lebende Tiere verspeisen.
- Wühlmausfallen, die in Maulwurfsgängen vergraben werden. – Ich habe nie gehört, dass sie etwas genutzt hätten.
- Der berühmte Trick mit dem Gartenschlauch und dem Fluten des Maulwurfbaus. – Funktioniert meines Wissens nach nur bei unerfahrenen Tieren, wenn überhaupt. Als wenn es keine starken Regenfälle gäbe.
- elektronischer Schnickschnack. Ultraschall und so. Manchmal auch übelriechende Mittelchen, die die Benutzer nicht einmal in der eigenen Toilette entsorgen würden. – Hilft in gewisser Weise. Man ist nicht mehr gerne im eigenen Garten und sieht darum die Hügel nicht mehr so oft.
- und dann die Zäune und Barrieren... Manchmal einen Meter tief eingegraben. Könnten bei kleinen Gärten vielleicht helfen, wenn sie noch tiefer gingen. Drei Meter müssten reichen.
Ich werde nichts unternehmen.
Maulwürfe stehen unter Arten- und Naturschutz.
Maulwürfe sind nützlich.
Maulwürfe sind niedlich.
Ich mag sie, seitdem ich mal einen in der Hand hielt... Schon allein dieses weiche Fell. Hmmm...
Dann werde ich wohl die Hügel entfernen und mit den Kuhlen leben müssen.
Und mit einer Brigitte, die lieber eine andere Lösung hätte.
Na, wenigstens das fällt mir leicht.
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Was Du alles so für Methoden kennst, die kleinen Gartenbewohner loszuwerden... Das lässt manchen Kleingärtner neidisch werden. Schön beschrieben, - immer mit einem Pfiff zum Ende jeden Punktes. Und dann ein Schmunzel- Schluss. Gefällt mir gut.
Liebe Grüße, Viola
Außerdem finde ich Deine Kolumne etwas lang, Herzchen. Aber sonst o.k.
(Ein richtig weiches Fell?)
- Und viel kürzer dürfte es nun wirklich auch nicht sein. Ich finde schon, dass er weiterhin in ganzen Sätzen schreiben sollte. Das macht den Sinn klarer.....
