Alle 22 Kolumnenkommentare von Matthias_B

07.06.11 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Vor dem Zentralabitur" von  Bergmann: "Beklagenswert finde ich nur, dass die realen (durchsetzbaren) Bildungspläne und -gegenstände im Fach Deutsch ausgedünnt wurden [aus dem Rtrrggnktrlischen übersetzt: ] Logbuch von Krrng- Irr III., der mit seinem lautlosen Raumschiff die Quantengalaxien in gleichzeitiger Hyperlichtgeschwindigkeit durchstreift: Als wir uns der "Erde" näherten, tönte eine vage Beklemmung in mir, denn das war der Planet, auf dem das berühmteste und härteste Abitur aller Zeiten geschrieben werden sollte, in dem stolzen Staate Bavaria. Würde diese geballte Kompetenz die unsrige in den Schatten stellen? Nun hatte man ja sogar das G8 als nochmalige "Optimierung", folglich als Verbestererung, etabliert und der erste G8- Jahrgang schrieb die maximalpotente Essenz des neuen Bildungsgrals. Deutsch mussten jede und jeder, wie, z.B., eine Fremdsprache und Mathematik, schriftlich absolvieren. Ich ließ mir die Aufgabenblätter heraufbeamen und fieberte ob der erwarteten anspruchsvollsten Inhalte des Universums. Eine Aufgabe von fünfen sollte man sich aussuchen und in 270 Minuten bearbeiten. Nanu - die ersten vier waren lediglich mittleren Schwierigkeitsgrads? Mir stockte der Beinatem, denn das hier war die fünfte: "AUFGABE V (Argumentieren, auch in freien Formen) Variante 1: Erörtern Sie unter Berücksichtigung der beigefügten Materialien und Ihrer eigenen Erfahrungen Chancen und Risiken für Freundschaft im Zeitalter digitaler Kommunikation! Entwickeln Sie ausgehend von Ihren Ergebnissen Vorschläge, wie die Chancen erweitert und die Risiken eingedämmt werden können! oder Variante 2: Verfassen Sie einen Kommentar für die Jugendseite einer überregionalen Tageszeitung zum Thema "Freundschaft im Zeitalter digitaler Kommunikation", in dem Sie auf das SZ- Interview mit William Deresiewicz (Material 2) antworten! Beziehen Sie in Ihre Ausführungen die beigefügten Materialien und Ihre eigenen Erfahrungen mit ein! Ihr Kommentar muss eine passende Überschrift erhalten und sollte eine Länge von etwa 800 Wörtern haben!" * Das sollte die sagenhafte Höchstprüfung der Bajuwaren sein? Das konnte es doch nicht geben! Ich stieß Rrrktlgor an, ob ich mich leichtfertig verlesen oder semantische Fallstricke übersehen hätte, doch er verneinte. Wie ein Aufprall hallte mir dieses "nein" in den drei Ohren. Man konnte sich auch noch etwas aus den reichhaltig vorhandenen Begleittexten saugen? "eigefügte Materialien" waren krr´)eine BILD- Werbeanzeige krr´´) "Internet, Ort der Einsamkeit", ein gekürztes Interview von J. Kuhn "mit dem Literaturwissenschaftler und Kulturkritiker W. Deresiewicz"* krr´´´)"Alle Freunde auf einen Klick", ein Artikel von C. Koch in Auszügen(Tagesspiegel) krr´´´´)Allensbacher "Statistik zu Veränderungen der Gesprächskultur", wo dazu noch thematisch relevante Ziffern für die Abiturienten im Voraus markiert wurden krr´´´´´) "Ein Freund, ein guter Freund" in Auszügen, ein Artikel von M. Täubner (FAZ). Da konnte man sich alles heraussuchen, das konnte doch wohl nicht wahr und edel sein?! Ich ließ mir die Statistiken, da alles schon fertig korrigiert war, hermaterialisieren. Streng genommen hatte man für diese Aufgabe eigentlich nicht viel vorbereiten müssen. Jetzt die Schülerstatistiken bezüglich der bisherigen Leistung in Q11 und Q12 zum Vergleich herangezogen: Tatsächlich hatten die die Mehrzahl der SchülerInnen stellenden "LaberfritzInnen", die allesamt V Variante 2 hinklecksten, ordentlich abgeschnitten. Vielleicht war nur dieses wichtige Fach zur kulturellen Teilhabe derart leicht gestaltet worden? Die Ernüchterung griff mein eckiges Herz an: Wieder danebengelegen. In den Fremdsprachen, genauer gesagt, dem Italienischen, war ähnliches gefragt worden: Medien. Bei großen Allgeist Rtrrrtrtrrrm! Wie hat das bloß so furchtbar nachgelassen. So wurde die scheinbar unerschütterliche Legende zertrümmert und in die unerträgliche Sklaverei der beliebigen Durchschnittlichkeit geworfen. Unmöglich, dass deren "beste" mit uns auf Augenhöhe diskutieren könnten. Und dabei wollten wir doch dem auserwählten Volke der bajuwarischen AbigängerInnen sämtliche komplexen Geheimnisse der interagierenden Teilsysteme des allumfassenden Wissens und der Unsterblichkeit zeigen. Wie wurde über dieses comische Kammerspiel denn berichtet? Die PNP, ein exorbitant mieses Käseblatt der Rechtschreib-, Sinn- und GrammatikfehlerInnen, berichtete schier Unglaubliches: Trotz dieser fächerübergreifenden Erleichterung schien es dennoch Probleme, vor allem in Mathe, gegeben zu haben: Das Ministerium habe die Standards der Benotung jetzt geändert, weil die fertigen Ergebnisse nicht so doll aussehen würden. Das macht den Kohl der Blamage wohl endgültig zum fettesten Trauerkloß des gemeuchelten Niveaus. Was hatten die LehrerInnen, die die Elèven vorbereiteten, nur fabriziert? Was waren das vor allem für welche? Ein Blick auf die hochtransferierten LehrerInneneinstellungsstatistiken ließ mir die Nadelhaare zu Tale stehen. In den letzten Jahren herrschte akuter Lehrermangel, weswegen das Ministerium fast alle BewerberInnen, auch ganz schlechte, mit Planstellen fest genommen hatte. Personalauffüllung aus purer Not? Und jetzt stünden Absolventen mit 1,5 mit leeren Händen da? Eine greuliche Kulturhoheit bar Weitsicht, fürwahr? Dieses G8....und es müsse dazu noch besser dastehen als der letzte G9-Jahrgang, sagt man in der Staatspartei? Ich lud mir episodische Kopien der diesbezüglichen Konferenzen hoch: Ach, deswegen waren die letzten G9linge nicht sauer ob des leichteren Abis für die ersten Achter. Man hatte mit ihnen ein Abkommen getroffen. Bei "endgültigem" Nichtbestehen des letzten G9-Abiturs bekäme man zusätzlich die nachträgliche Chance der mündlichen Nachprüfung im September dieses Erdenjahres. Wo war das Zukunftsholotron? Tatsächlich, alle Nachprüflinge der Neuner werden bestanden haben. Ich befahl Rrrktlgor, schnellstens zur nächsten denkenden Spezies zu düsen, und bemühte mich, diese Enttäuschung schnell zu vergessen....zu vergessen..... * zitiert aus dem Aufgabenheft zur Abiturprüfung Deutsch G8."

06.03.10 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Diskussion in Forum" von  AndreasG: "" Viele (auch bei KV) wollen intelligent, kultiviert und abgeklärt daherkommen und drehen bei der ersten kontroversen Diskussion völlig durch. Verunglimpfen Namen, teilen Beschuldigungen aus." (Subjektiv empfunden:) Treffend und auch ein bisschen witzig umrissen. Ebenso angemerkt: Politisch bedeutet wertend, Positionierung wird als unbedingt dazugehörend erachtet."

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Matthias_B hat übrigens nicht nur Kommentare zu Kolumnen geschrieben, sondern auch  63 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  12 Kommentare zu Texten verfasst.

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