Alle 15 Texte von ParaNox

Wie ich so abends am Fenster sitze, nach draußen starrend, sehe ich - von flüssiger Trauer verschleiert - ein Bäumchen, trotz Frühling mit welken Blättern. Aber es steht. Abend für Abend sitze ich so da, nach...

Vor vielen Jahren, doch noch immer so nah, vergrub ich meinen Schmerz auf einem Feld, abgelegener, als es jede andere sein könnte. Erinnerungen an vorangegangene Jahre.. Verlorene Jahre. Später, vor nicht allzu langer Zeit ging ich hin,...

Ich jage. Wir jagen den Horizont, wollen weiter, wohl wissend, was hinter uns liegt, nicht wissend, was vor uns liegt. Immer weiter, gepeitscht von Gier und wertlosen Träumen, kaum gebremst von Vernunft. Vor uns, ein endlos scheinender Weg,...

Ich baue eine Leiter, zusammengehalten durch Tränen derer, die längst in Vergessenheit gerieten. Ihre leblosen Körper bilden die Sprossen, an denen ich langsam immer weiter emporsteige. Empor über die Köpfe der anderen,...

Ich sehe wieder dieses Bild. Kälte und Hitze zugleich in meinem Körper, meinem Herzen, es ist unbeschreiblich. Und wieder dieses Bild. Kaum zu glauben, ich seh' es noch immer, nach all der Zeit noch immer. Lässt es mich jemals...

In der Dämmerung sitze ich am Fenster, starrend. Regen. Vor mir das Glas, Erlösung versprechend. Bringt es sie wirklich? Quälend langsam entleert es sich in meinen Hals und hinterlässt ein erfolgloses Brennen. An der Scheibe...

Manchmal, wenn der Druck tödlich scheint, wachsen mir Flügel aus Papier, über und über mit Tinte besudelt, stark genug, mich fortzutragen, fort durch Tore, die sonst geschlossen sind.

Gedanken fliegen im Kreis. Klinge streichelt nackte Haut. Schmerz überdeckt Schmerz, tötet Schmerz. Seele im Gefängnis aus Fleisch. Blut bedeckt nackte Haut. Schmerz lindert Schmerz, befreit von Schmerz. Verzweiflung zerstört...

Es verfolgt mich! Ich laufe, renne, sprinte, doch entkomme nie. Ich verstecke mich vergeblich. Immer wieder holt es mich ein, findet mich.. Immer wieder höre ich dieses Geräusch, sehe wieder die blaue Angst in diesem Gesicht, das ich...

Laue Sommerluft umspielt mein bleiches Gesicht, entschlossen und doch zweifelnd tragen mich meine schwachen Beine unmerklich zu dir. Meine knochige Hand öffnet dein Fenster, greifbar und doch unerreichbar liegst du hier leise atmend still...

"Ich liebe dich." Ich merke es jeden Tag kein bisschen. Doch was? Liebe.. Was ist das? So oft gesagt, so oft gehört, doch nie gespü;rt. So oft gehofft, real zu werden, doch letztendlich nichts als inhaltlose Worte, Seelenlose...

Kälte. Kälte ist die erste Empfindung, die mich aus meiner völligen Emotionslosigkeit reißt. Die Kälte des nackten Stahls an meinen Händen. Es fühlt sich an, als würde sie mich durchströmen, wie eine angenehme Woge, die langsam von mir...

Ich liege wieder hier, ziele, schieße. Wozu? Mein täglich Brot, meins, das meiner Familie. Ich vermisse sie so sehr. Wissen sie, dass ich lebe? Wissen sie, was ich tue? Weiß ich, was ich tue? Da! Ich tue es wieder, ziele,...

Du spürst deinen Magen schreien, doch kannst ihm nicht helfen, darfst nicht. Sie verbieten es dir, sie wollen dich nicht. Niemand will dich, ausgelacht von deinem eigenen Spiegelbild. Dein schwächelndes Herz schlägt verzweifelt...

Und wie sich die Klinge ins Fleisch bohrt, wie die Farbe ins einst lebendige Blatt, sehe ich: Schwarze Tinte fließt in meinen Venen.