Alle 10 Texte von egomone

mit einem Gefühl von Freiheit unterwerfen sich die Sklaven lustvoll dem herrschenden Zwang marschieren im Gleichschritt durch die verkaufsoffenen Sonntage ihres Wegwerf-Lebens und erfüllen willig jeden Imperativ der Konsumdiktatur

eine attraktive Frau mit feuchtfröhlichen Lippen bespuckt ihre Feinde bei Vollmond mit Kirschkernen ein erotisches Zeichen und sie ist recht glücklich dabei

das letzte Hemd ist nicht mit Rosen gepflastert Kleider machen kurze Beine und wer schön sein will, stinkt vom Kopf her

Existenzangst im Einkaufszentrum längst abgefallen von Gott stinkt ein Restmensch nach Sondermüll

auf dem Weg zu mir entstehe ich und staune

komm' spiel mir das Lied vom Leben ich werde dazu singen in buntesten Tönen mal passgenau mal schräg daneben alle Leitern rauf und runter rauf und munter bis ich zu ungewisser Stunde tödlich verstumme dann spiel mir das Lied das niemand...

die Nacht um uns ein stiller Raum wir atmen den Geruch unseres Blutes kein Wort muss über Lippen unseren Tiefen entsteigen warme Küsse ohne Zahl

die Sonne sprach von Liebe ein hartes Wort ringsum zerfallene Reste Sonne möchte ich sein am Rande der Nacht