BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 07. November 2017, 00:23
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Geteiltes Lied...

... ist doppeltes Lied.

Wie ich darauf komme? Naja, ich habe mir neulich, als Vorbereitung auf das "Ruhrpott Metal Meeting" in Oberhausen, die beiden ANNIHILATOR-Alben "Alice in Hell" (1989) und "Never, Neverland" (1990) zugelegt.
Auf dem "Alice in Hell"-Album befindet sich der zweiteilige Song "Schizos (are never alone)", der (abgesehen von dem gesprochenen Intro und der in beiden Teilen gesungenen Zeile
"Schizos (are never alone)")
ausschließlich aus Musik besteht. Passend zum Titel natürlich mit verschiedenen Tempi, Melodien, etc.

Auch auf dem dritten Album der Band SLIPKNOT, "Vol 3: (The Subliminal Verses)" (2004), befindet sich mit "Vermilion" und Vermilion, Pt. 2" ein Zweiteiler, allerdings stehen die Songs nicht nacheinander auf dem Album. Inhaltlich verbunden sind sie durch den Bezug auf etwas, dass den Sänger komplett einnimmt, ohne dass er etwas dagegen tun kann. Es ist insgesamt sehr offen geschrieben, so dass man nicht weiß, ob es sich um eine Frau, eine Sucht, eine Wahnvorstellung oder etwas anderes handelt. Auch die Zeilen
"I won't let this build up inside of me"
und
"She isn't real
I can't make her real"

in beiden Songs zeugen von der inhaltlichen Zusammengehörigkeit.

Inhaltlich zusammen gehören auch "Murder" und "Murder Pt. 2" von DOWN LOW. Während das erstgenannte allerdings der größte Hit der Gruppe und ein Klassiker des Euro Rap ist, ist die Fortsetzung nur ein erfolgloser Versuch, an vergangene Großtaten anzuschließen.

Mein persönliches Lieblingsbeispiel für musikalische Mehrteiler ist aber die "The Unforgiven"-Trilogie von METALLICA. Sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne.
Der Song "The Unforgiven" erschien auf dem sog. "schwarzen" Album "Metallica" (1991) und ist (meiner persönlichen Meinung nach) einer der besten Songs, die METALLICA jemals geschrieben haben. Selten habe ich einen Song gehört, in dessen Lyrics ich mich so wieder gefunden habe, wie diesen. Auch die Melodieführung, die Riffs und die Wechsel zwischen laut/druckvoll (Strophe) und leise/bedrückend (Refrain) sind beeindruckend.
"The Unforgiven II" setzte die Reihe zwar nicht inhaltlich, aber stilistisch fort. Passend zur eher modernen Ausrichtung des Albums "Reload" (1997) ist hier der Aufbau dem Original genau entgengesetzt (Strophe leise/bedrückend, Refrain laut/druckvoll ), wobei aber die Hauptmelodie beibehalten wurde. Auch die, die jeweiligen Refrains einleitende Zeile
"What I've felt, what I've known"
zeigt die Zusammengehörigkeit dieser Songs.
Ganz anders sieht es dagegen bei "The Unforgiven III" aus. Weder musikalisch, noch inhaltlich gibt es Bezüge zu den beiden ersten Teilen. Auch qualitativ kann der Song das Level der Vorgänger nicht halten und ist somit nicht mehr als ein bestenfalls durchschnittlicher Song auf "Death Magnetic" (2008).

Insgesamt fällt mir auf, dass die Thematik von mehrteiligen Songs eher ins Negative geht. So z.B. auch bei "Sally's Song (The Legacy goes on)" von SMOKIE, das inhaltlich die Fortsetzung von "Living next Door to Alice" darstellt. Aber vielleicht kennt ihr, werte Leser, ja auch positive Beispiele. Postet sie doch unten in die Kommentare oder auf meiner  Facebookseite. Ich werde in jedem Fall positiv reagieren.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Songs, für die ich mir ebenfalls eine inhaltliche Fortsetzung wünschen würde.

Platz 5: "Here I go again" von WHITESNAKE
Platz 4: "(Ghost) Riders in the Sky" von JOHNNY CASH
Platz 3: "All that she wants" von ACE OF BASE
Platz 2: "Tears by the Firelight" von STORMWITCH

und

Platz 1: "Over the Hills and far away" von GARY MOORE

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "I want my Tears back" von NIGHTWISH

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(07.11.17)
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