KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Das Rheinland bei Bonn
773. Kolumne
Von Bonn-Kessenich - ich wohne nicht weit vom Palais Schaumburg (Kanzlersitz bis 1976) und Villa Hammerschmidt (Sitz des Bundespräsidenten) - bis Altenahr fahre ich jedes Jahr einmal oder zweimal mit meiner Frau per Bahn und Rad; und zurück mit dem Rad rund 55 km, also zu 99% an Ahr und Rhein. Die Ahrstrecke ist für Radfahrer bei Altenahr neu ausgebaut, so dass man keine Strecke mehr auf der Autostraße fahren muss. Wenn ich mit dem Auto fahre, mache ich Halt in der ehemaligen Weinbau-Staatsdomäne bei Daun- ein altes Kloster, teils Ruine, jetzt privates Restaurant und Weinverkauf.
Land der tausend Berge, sagen die Sauerländer zu ihrer Heimat ... da untertreibt der südliche Rheinländer lieber, weil er ästhetisches Feingefühl besitzt: Das Siebengebirge hat mehr als sieben Berge ... und die sprachliche und geographische Tatsache, dass sieben von siefen kommt und ein Gebirge (hier allerdings dann wieder die humorvolle Übertreibung ...) ohne Quellbäche ist, also trocken, wird geschmäcklerisch übergangen - immerhin beginnt hier das Weingebiet (!) und so setzt sich dieser Teil des Rheinlands trotz seiner freundschaftlichen Nachbarschaft zu Köln deutlich ab von Kölsch und Alt. Ich will sagen: Ich lebe hier im sympathischsten Teil des Rheinlands. Da wo Wein wächst, ist die Seele weniger teutonisch. Und der Katholizismus, na ja, der hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten stark gebessert, natürlich nur an der Basis, und die Nähe zur Kunst ist hier ziemlich kultiviert.
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