BlackHört
Un-Erhörtes aus der Musikwelt
Eine Kolumne von BLACKHEART
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This is Hardcore! Isn't it?
Die Geschichte des Hardcore ist eine Geschichte voller Missverständnisse.
Die einen meinen damit eine Weiterentwicklung des Punk Rock (über diesen Hardcore habe ich bereits in meiner NewYork-Kolumne berichtet), die anderen ein Subgenre des Techno. Aber nicht Techno-DJs und Projekte wie CHARLY LOWNOISE & MENTAL THEO ("Hardcore Feelings"), DUNE ("Hardcore Vibes") oder SCOOTER, deren 2. Album sogar "Our Happy Hardcore" hieß, sondern die Art von Techno, die Leuten, die wie ich in den 90ern groß geworden sind, noch von den "Thunderdome"-CDs bekannt sein dürfte.
Hardcore Techno grenzt sich vom "normalen" Techno durch eine höhere Schlagzahl (in der Regel 160 - 190 bpm) ab. Auch gibt es keine gesungenen Passagen. Wenn es Stimmen zu hören gibt, dann zumeist gesampelte Zitate aus Horror- oder Kriegsfilmen.
Hardcore Techno erlebte seine Blütezeit parallel zum regulären Techno in den frühen und mittleren 90er Jahren. Danach ging das Interesse allerdings stark zurück. Heutzutage gibt es "klassichen" Hardcore Techno so gut wie gar nicht mehr.
In der dazugehörigen Szene haben sich die chaotischere Version des Hardcore Techno (Gabber oder Gabba, zugleich auch Bezeichnung für die Szene selbst) und eine noch schnelle Spielart (Speedcore, mit 190 bpm aufwärts) durchgesetzt.
Anhänger der Gabber-Szene unterscheiden sich von "normalen" Techno Fans durch ein unbuntes Erscheinungsbild. Die Klamotten sind zumeist in grau oder schwarz gehalten. Nicht selten findet man Logos oder Schriftzüge von Künstlern aus der Szene (z.B. ROTTERDAM TERROR CORPS) oder das Wort "Hardcore" auf der Kleidung. Der Kleidungsstil, sowie die in der Regel sehr kurz bis ganz abgeschorenen Haare, lassen sie oft wie Skinheads oder Rechtsradikale aussehen.
Doch wie auch in der Skinhead-Szene ist nur ein Teil der Gabbers rechts. Der Großteil der Szene und der Künstler distanziert sich ganz offen von rechtem Gedankengut in ihrer Musik.
Wovon man sich allerdings nicht distanziert, sind Drogen. Speed, Ecstasy und andere Trips sind Standard in dieser Szene.
Theorien über eine Verbindung von Drogenkonsum und der bevorzugten Musik wurden bislang noch nicht durch wissenschaftliche Fakten untermauert.
Ich persönlich habe ja eine Theorie bezüglich der Musik, die jemand hört und seiner Intelligenz. Aber darauf werde ich in einer späteren Kolumne eingehen.
In diesem Sinne:
Haltet die Ohren offen!
Zum Beispiel für meine TOP 5 der "Hardcore"-Songs.
Platz 5: SCOOTER - "One (Always Hardcore)"
Platz 4: AGNOSTIC FRONT - "Hardcore (The Definition)"
Platz 3: DUNE - "Hardcore Vibes"
Platz 2: MADBALL - "Hardcore still lives!"
und
Platz 1: CHARLY LOWNOISE & MENTAL THEO - "Hardcore Feelings"
Danke fürs Reinhören.
euer BLACKHARD(CORE)
Song der Woche: MEAT LOAF feat. MARION RAVEN - "It's all coming back to me now"
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Nun, das klingt spannend. Ich zum Beispiel höre überhaupt keine Musik. Wie intelligent macht mich das...?
@ Dieter: Die Gänsefüßchen beim Wort "Hardcore" in der TOP 5-Zeile hast du gesehen, oder?
Allgemein sei gesagt, dass diese TOP 5 auch nicht immer ganz ernst gemeint sind.