BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Sonntag, 26. Mai 2013, 20:21
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BlackHört feat. ...

Wie angekündigt wird es dieses Jahr auch Gastkolumnen geben. Es kann sich dabei um Frontberichte oder sonstige Beiträge, die zum Thema passen, handeln.
Diese werden fortan in der neuen Kategorie "BlackHört feat. ..." veröffentlicht.

Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Sofern von den Gastkolumnisten nicht mitgeliefert wird es in der Kategorie "BlackHört feat. ..." keine TOP oder FLOP 5-Listen geben.
Auch auf den Song der Woche werdet ihr verzichten müssen, da ich die Gastkolumnen ganz den Gastautoren überlassen möchte.

Aber nun genug des Vorspiels. Vorhang auf für

BlackHört feat.  ViktorVanHynthersin:

Die Frage des Abends

…ob wir die dritte Rödelheimer Musiknacht besuchen oder das Champions League Endspiel im Fernsehen schauen sollten, war schnell geklärt. Erst die Musik und dann eventuell der Sport.

Als Wahl-Frankfurter kamen wir bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Multi-Kulti-Viertel Rödelheim. Bekannte Musiker wie Moses Pelham oder Sabrina Setlur haben in diesem Kiez ihre Wurzeln.

Rund 60 Gruppen und Einzelkünstler standen auf dem Programm. Für jeden Musikgeschmack wurde etwas geboten: festliche Orgelmusik, Chorgesang, Solointerpreten, Klassik, Rock, Independent, Soundpoetry, Blues, Pop, Soul und und und.

Die Auftrittsorte waren über ganz Rödelheim verteilt und frei und ohne Eintritt zugänglich. Dabei wurden Hinter- und Schulhöfe, Straßenzüge, Pavillons, Parks und andere Bühnen ebenso beschallt, wie ein Wohnzimmer und ein Gemüseladen.

Wirklich bekannte Künstler fanden wir nicht, was aber weder der Stimmung noch dem Hörgenuss abträglich war. Namen wie die FritzdeutschlanD Band, Crazy ´bout Kinski, cc7, Texas Conflakes Massacre oder Les Piranhas vegetarianas kannten wir bislang nicht.

Hatten wir uns im Vorfeld nach unserem Musikgeschmack einige Events ausgesucht, ließen wir uns vor Ort von unseren Ohren leiten. Folgende Acts haben wir dabei entdeckt:

Jemal Malasidze
Ein Mann, ein Barhocker, eine E- Gitarre, ein Verstärker und viel Gefühl in den Fingern, so spielte er vor einem türkischen Gemüseladen sein Stücke, die von den Beatles ebenso inspiriert waren wie von Morricone und klassischen Komponisten.

Milan
Als der Eric Clapton von Rödelheim angekündigt, fanden wir seinen Gesang und sein Spiel ein wenig dürftig, dem Publikum aber, hat es gefallen.

Fellblech
Eine bunte Instrumentenmischung (afrikanische Trommeln, Saxophone, Tubas, etc.) wurde von einigen älteren Herrschaften für bekannte Jazz- und Rockstücke sowie einigen Evergreens bedient. Ein wenig zu gediegen gespielt, aber musikalisch gut interpretiert lauschten wir der Band.

Dreiklang
Ein Terzett mit zwei Querflöten und einem Fagott gaben klassische Stücke zum Besten. Hektik kam hier keine auf.

Fischerman´s Friends
Fünf routinierte Musiker mit einem stimmlich brillanten Frontmann gaben uns Covermusik von BB King bis ZZ Top auf die Ohren. Schnörkellos und gut.

Ten Cent Janes
Das Programmheft hatte nicht gelogen: „Das Rezept: Man nehme einen Native-Speaker für den Gesang, einen wohlbeleibten für den Bass und einen Stoiker für die Drums, dazu gebe man zwei mittelgroße gut abgehangene Herren mit elektrischen Gitarren. Man rühre kurze durch, erhitze die Mischung auf glühenden Endstufenröhren, würze mit schönen Songs, garniere mit Spielfreude und reiche das ganze auf einer beliebigen Bühne.“ Ein gelungen Mischung für unsere Ohren.

The Good Old Boys
Seit den 70er Jahren stehen diese drei Herren auf der Bühne und so spielten sie guten, aber gesetzten Coverrock von Bob Seger, Bob Dylan, Slade und Ten Years After.

Gallus Donner
Rund 20 Kids im Alter zwischen 12 und 16 Jahren hatten ihren ersten öffentlichen Auftritt. Mit ihren Taikos (jap. große Trommeln) ließen sie die Straße beben. Gespannt lauschte hier altes und junges Publikum der musikalischen und optischen Performance. Prädikat: empfehlenswert.

The Fix
Wer sich die Red Hot Chili Peppers, Kings Of Leon und die Foo Fighters als Vorbilder nimmt, diese covert und dazu eigene Songs abliefern will, übernimmt sich leicht. Nicht so diese junge (sehr junge) Band. Mit eigener Fangemeinde gekommen, rockten die vier Musiker die Straße. Dabei haben sie nicht nur mich als neuen Fan gewonnen.

Fan bin ich auch vom Rödelheimer Musikfest geworden. 2014 werde ich wieder dort zu Gast sein. Champions League hin oder her.


Eurer Viktor van Hynthersin (Frankfurt, 25.05.2013)

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