BlackHört

Da sind wir wieder.

Ja ganz recht. Pünktlich zum Beginn des neuen Metal-Jahres (Beginn 01. August nach der Wacken-Zeitrechnung) komme ich mit meiner Kolumne zurück und verkünde hiermit offiziell das Ende der Sommerpause.

Was ist inzwischen passiert?
Wie angekündigt, war ich auf einigen musikalischen Veranstaltungen unterwegs, die ich nachfolgend stichwortartig mit der bekannten Plus-Minus-Neutral-Wertung zusammenfassen werde.

"Monsters of Rock" am 17. Juni auf der Freilichtbühne Loreley

+ zufällig einen Kumpel getroffen, den ich seit einigen Jahren nicht mehr gesehen habe
+ THIN LIZZY spielen endlich wieder "Whiskey in the Jar"
+ MANFRED MANN’S EARTH BAND liefert die Hits in gewohnter Qualität ab
+ RITCHIE BLACKMORE hatte endlich wieder Bock auf seine Vergangenheit und spielte mit seiner erstklassigen Band (inklusive einem jungen Sänger, der stimmlich seinen diversen Vorgängern locker das Wasser reichen und selbst an einen RONNIE JAMES DIO beinahe heran kommen konnte) die Klassiker aus seiner Zeit bei DEEP PURPLE und RAINBOW
+ AXEL RUDI PELL im Publikum gesehen, der den Auftritt seines großen Idols RITCHIE BLACKMORE als Fan verfolgte

/ bei THIN LIZZY standen mit Bassist TOM HAMILTON (AEROSMITH) und Schlagzeuger SCOTT TRAVIS (JUDAS PRIEST) zwei Musiker auf der Bühne, die man eigentlich aus anderen Bands kennt
/ HANS-WERNER OLM als Comedian zum Auftakt war ganz okay...

- ... seine Playback-Performance als LUISE KOSCHINSKY hingegen war katastrophal, zumal er der Bühnen-Crew beim Aufbau ständig im Weg stand
- Regen
- daraus resulteirend: Schlamm
- zu wenig Getränkestände
- unklare Verkehrsführung der Polizei nach Ende der Veranstaltung
- ich verstehe den Hype um die Loreley als angeblich "schönste Open Air-Location Deutschlands" nicht


Konzert von NIGHT DEMON am 02. Juli im K-19, Kassel

+ Verlängerung und Elfmeterschießen vom Spiel Deutschland - Italien noch auf dem Bildschirm vorm K-19 gesehen
+ NIGHT DEMON fingen erst an zu spielen, als das Fußballspiel vorbei war
+ NIGHT DEMON, wie man sie kennt und liebt: wenig Ansagen, dafür mehr Songs
+ die Band ist absolut fanfreundlich und kein bisschen abgehoben, Sänger/Bassist JARVIS erinnerte sich sogar noch an die Namen von einigen Fans, die er beim Konzert Ostern 2015 kennengelernt hatte

/ der neue Gitarrist von NIGHT DEMON hat einen etwas anderen Stil als sein Vorgänger, was den Sound etwas schmälert

- wegen Spätschicht die anderen Bands des Abends verpasst
- ebenso den "Leberkäse des Todes"


"Bang Your Head!!!" vom 13. - 16. Juli in Balingen

+ Warm-Up Show mit RAGE (das neue Line Up ist der Hammer), OVER KILL (machen ihrem Namen mal wieder alle Ehre) und SODOM (Ruhrpott-Kult-Thrash zum Abschluss geht einfach immer)
+ STALLION (nachdem die Mitglieder in den letzten Jahren immer schon als Gäste beim BYH!!! waren, standen sie dieses Jahr zum ersten mal selbst auf der Bühne... und blieben das gesamte Wochenende vor Ort)
+ NIGHT DEMON (erste große Open Air Show in Deutschland erfolgreich bestritten)
+ LEATHERWOLF (haben ordentlich gerockt)
+ FREEDOM CALL (singen, springen, Happy Metal, da fällt auch das viele Gerede von Sänger/Gitarrist CHRIS BAY, wodurch das Set um einen Song gekürzt werden musste, nicht weiter ins Gewicht)
+ IMPELLITERI (bei seinem ersten europäischen Festivalauftritt überhaupt, beweist Gitarrist CHRIS IMPELLITERI, dass er in einer Liga mit Virtuosen wie JOE SATRIANI, STEVE VAI oder JOE BONAMASSA spielt)
+ GIRLSCHOOL (selbstironisch, selbstbewusst, selbstverständlich super)
+ CANDLEMASS (dass der einzige Regenschauer des Festivals gerade bei den Doom Metalern runterkam, passte wie die Faust aufs Auge)
+ GRAVE DIGGER (souverän wie immer)
+ URIAH HEEP (Spielfreude pur und weit mehr auf dem Kasten als
"nur" "Lady in Black")
+ TESTAMENT (Gesamtsieger in der Kategorie "Thrash Metal")
+ DIRKSCHNEIDER (zum letzten Mal die Hits von ACCEPT mit der Stimme von ACCEPT, gerade für Leute wie mich, die UDO nie mit ACCEPT gesehen haben noch mal ein echtes Highlight)
+ TWISTED SISTER (leben das Motto ihrer Abschiedstournee "40 and F*ck it!" vollkommen aus)
+ MIKE PORTNOY (ex-DREAM THEATER) ist ein hervorragender Ersatz für den 2015 verstorbenen Original-TWISTED SISTER-Schlagzeuger A.J. PERO, der ihn selbst als Ersatzmann für diese Abschiedstournee ausgesucht hatte, falls es zu einem krankheits- oder anderweitig bedingten Ausfall PEROs kommen sollte.
+ erste Bandbestätigungen für 2017: VICIOUS RUMORS und ex-MÖTLEY CRÜE-Sänger VINCE NEIL mit einem "Best of MÖTLEY CRÜE"-Set
+ von NIGHT DEMON-Schlagzeuger DUSTY einen Drumstick bekommen

/ von SATAN, METAL CHURCH, SACRED REICH und MANILLA ROAD hatte ich mir mehr versprochen
/ GREAT WHITE haben außer "Once bitten twice shy" nicht viel mehr auf der Pfanne und ziehen im Vergleich mit URIAH HEEP ganz klar den Kürzeren
/ von TANKARD hätte ich mehr Hits erwartet ("Beermuda" hätte zum Beispiel gut zu den Temperaturen am Samstag gepasst, es gab auch kein "Freibier für alle")

- SLAYER (DIE Enttäuschung des Festivals, dieser Null-Bock-Auftritt (Ausnahme: Gitarrist GARY HOLT) war eines Headliners unwürdig)
- wegen verfrühter Abreise ICED EARTH verpasst, aber die sehe ich ja im Dezember beim "Ruhrpott Metal Meeting" in Oberhausen


"Rock am Stück" am 23.Juli in Fritzlar-Geismar

+ BURNING HELLMET (perfekter Opener für den Samstag, hätten nur mehr Leute vor der Bühne verdient gehabt)
+ BONFIRE (ein Klassiker jagte den nächsten, nur der neue Song fiel etwas aus dem Rahmen)
+ viele alte und einige neue Bekannte getroffen
+ "Wir treffen uns an der Bank."
+ mit "Jetzt kommt ein Song übers Frustsaufen. Aus Sicht des Alkohols." liefert der Sänger von BURNING HELLMET das Zitat des Tages
+ der einzig gute Song von HÄMATOM war die Coverversion des MARTERIA-Hits "Kids"

/ ORDEN OGAN (wenn es schon die "The Book of Ogan" Tour zur  gleichnamigen DVD ist, sollte die Setlist auch ausschließlich aus Songs der beiligenden Best-of CD bestehen)

- viele Fans waren nur wegen einer Band da, die anderen wurden vernachlässigt
- die eine Band, wegen der die meisten da waren, war HÄMATOM
- die abschließende METALLICA-Coverband MY’TALLICA spielte die Songs zu schnell, wodurch wenig Freude bei den verbliebenen Kuttenträgern aufkam
- Das DJ-Team ELBE BEATS, das die Umbaupausen musikalisch untermalte, sprang zu krass zwischen den verschiedenen Genres hin und her. Ein bisschen mehr Ausgewogenheit wäre schön gewesen.
- die bisherigen Ankündigungen für 2017 sind bislang nicht dazu angetan, mich auch im kommenden Jahr wieder dorthin zu locken

Das und ein 12-tägiger Urlaub auf den Färöer Inseln hat im Großen und Ganzen die Sommerpause ausgefüllt.
Nächste Woche geht es dann wie gewohnt weiter. Kleiner Tipp: In dieser Kolumne verbergen sich schon einige Hinweise auf das Thema der kommenden Woche.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen:

Zum Beispiel für meine TOP 5 der musikalischen Dinge, die ich während der Sommerpause ebenfalls noch gemacht habe.

Platz 5: schranzen
Platz 4: das Akustik-Duo OLD POND bei der offene Lesebühne im Juli verpasst (wegen Bang Your Head!!!)
Platz 3: meine Küchenwände neu dekoriert
Platz 2: das Akustik-Duo OLD POND beim "Slam ohne Namen - Folge 2", bei dem ich als Opferlamm auftrat, live gesehen

und

Platz 1:  Gipfelmoshen

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Prisoners of the Sea" von AXEL RUDI PELL