BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Mittwoch, 12. Oktober 2016, 23:03
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Jesus, Maria und Josef

Es ist Ende August und der Schwarzherzige haut eine Kolumne raus, deren Titel dem bajuwarischen Fluch- und Grantlvokabular zu entstammen scheint und beim Leser schon die ersten Weihnachtsgedanken auslöst. Und warum? Weil ers kann!

JESUS, MARIA, JOSEF und Musik. Passt das zusammen? Besser als man glaubt.

Wenn man JESUS in einen musikalischen Bezug setzt, kommt man natürlich zuerst auf Gospel. Geht man dann aber weiter in die populäre Musik, stößt man ziemlich schnell auf die Songs "Jesus to a Child" von GEORGE MICHAEL, "Jesus he knows me" von GENESIS und "Personal Jesus" von DEPECHE MODE. Letztgenannter ist einen ihrer größten und auch meistgecoverten Hits. Unter anderem haben musikalische Größen wie JOHNNY CASH oder MARILYN MANSON sich dieses Songs angenommen und eine eigene Version daraus gemacht.

Zudem singt JOHNNY CASH in seinem Song "God’s gonna cut you down" davon, dass JESUS mit ihm geredet habe. JOHNNY nennt ihn zwar nicht direkt beim Namen, die Bezeichnung "The Man from Galilee" ("Der Mann aus Galiläa") weist aber eindeutig auf JESUS hin. Auch im Kontext des gesamten Textes.

Einen Schritt weiter ging der inzwischen verstorbene WU-TANG CLAN Rapper OL’ DIRTY BASTARD, der sich zwischenzeitlich auch BIG BABY JESUS nannte.
Allgemein fällt auf, dass sich insbesondere (Gangsta)Rapper in ihren Texten und auch in Interviews sehr häufig auf JESUS beziehen.

In der Welt des Rock und Metal ist JESUS hingegen eher negativ konnotiert. Albumtitel wie "Christ Illusion" von SLAYER sind da noch vergleichsweise harmlos.
Im Gegensatz zu dem wohl kontroversesten Motiv, das es je auf einem Metal-Shirt zu sehen gab. Die Rede ist natürlich von dem legendären  "Jesus is a Cunt"-Shirt der britischen Black Metaler CRADLE OF FILTH, wogegen christliche Vereinigungen seit Jahren rechtlich vorzugehen versuchen. Bislang vergebens.

Nichtsdestotrotz ist JESUS auch in diesen musikalischen Gefilden immer wieder eine Inspirationsquelle. Auch wenn der Name der US-Modern Metaler LAMB OF GOD wohl ironisch gemeint sein dürfte. Ihre Landmänner ICED EARTH hingegen haben einen ihrer größten Hits ("Melancholy (Holy Martyr)") über die Kreuzigung CHRISTI geschrieben. Aus dessen Sicht, wohlgemerkt.

Die deutschen Heavy Metaler GRAVE DIGGER befassen sich ebenfalls in zwei Songs mit JESUS. Im Titelsong des Albums "The Last Supper" (2005) geht es um das Letzte Abendmahl, das JESUS mit seinen Jüngern einnahm.
Im Song "The Keeper of the Holy Grail" vom Album "Knights of the Cross" (1989) befassen sie sich mit der Legende, des Heiligen Grals, in dem angeblich bei der Kreuzigung das Blut CHRISTI aufgefangen wurde. Dieser Gral soll ja später von den Tempelrittern bewahrt und bewacht worden sein.

Kommen wir von JESUS Tod zu seiner Geburt und damit direkt zu seiner Mutter: MARIA.
Ich glaube es gibt keinen Frauennamen, der so häufig besungen wurde, wie dieser. Ob es sich dabei nun um die biblische MARIA oder allgemein eine Frau dieses Namens handelt, sei erst einmal dahingestellt.
Ob CARLOS SANTANA ( "Maria Maria"), RICKY MARTIN ( "Maria"), SCOOTER ( "Maria (I like it loud)"), TONY CHRISTIE ( "I did what I did for Maria"), US5 ( "Maria"), BLONDIE ( "Maria"), JUSTIN BIEBER ( "Maria") oder SALTATIO MORTIS ( "Maria"), sie alle haben einen Song, der sich um die/eine MARIA dreht.

Natürlich gibt es auch in der Musikwelt MARIAS, die nicht besungen werden, sondern selbst singen, bzw. musizieren.
Wobei alternative Schreibweisen (z.B. MARIAH CAREY) oder die englische Form des Namens (z.B. MARY J. BLIGE) weitaus häufiger vorkommen.

Und was ist mit JOSEF?
Nun, dem geht es musikalisch ähnlich wie in der Bibel: Während seine Frau und sein Bastardsohn geheiligt werden, versinkt er im Nirgendwo des Vergessens.
Aber wenigstens hat sich die englische Kurzform seines Namens (JOE) bis heute gehalten. Auch eine Art, sich unsterblich zu machen.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der musikalischen JOEs.

Platz 5: JOE BONAMASSA
Platz 4: JOE SATRIANI
Platz 3: FAT JOE
Platz 2: JOE COCKER

und

Platz 1: JOE PERRY

Danke fürs Reinhören.


euer JOE BLACKHEART


Song der Woche: "Lady in Black" von URIAH HEEP

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (26.08.16)
Kinder unverheirateter Pärchen "Bastard" zu nennen, ist, vorsichtig formuliert, nicht mehr zeitgemäß.
Dies nur am Rande.
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