Romas, Anna:
Latte Macchiato
Roman
Eine Rezension von Bergmann
BLÜMCHENKAFFEE
Der „frivol-satirische Roman“ beginnt mit einer guten Idee: Das Gesicht wechseln. Das erzeugt Spannung auf Handlung und philosophierendes Erzählen. Aber dann wird schnell deutlich, dass die mal mehr, mal weniger satirische Art des Erzählens, insbesondere die allzu minutiöse Ausführlichkeit mit einer klaren Neigung zur Geschwätzigkeit nicht meine Sache ist. Da wird die Flut der Requisiten des Alltags zu stark und die Erzählhaltung zu aufdringlich. Stellenweise ist die satirische Kritik der Gesellschaft auch derb aufgetragen und clichéhaft, etwa bei der Charakterisierung des Männerverhaltens in Kleidergeschäften oder bei den Seitenhieben gegen schwäbische Art und Unart. Die Verfasserin rennt hier nur offene Türen ein. Sie erzählt viel zu viel Banales. Auch wenn das intendiert sein sollte: Das muss ich nicht lesen, das weiß ich schon so. Es hagelt Einzelheiten, in die Anna Romas offenbar verliebt ist wie in ihre Abschweifungen, und so vergeht die Spannung auf den Gang der äußeren Handlung, und mit einer inneren rechne ich gar nicht mehr.
Latte macchiato mag etwas sein für Leute, die stundenlang über die kleinen Dinge des Lebens reden, vor allem Frauen, die unerbittlich Beziehungen analysieren, und Leser, die so eine versierte Sprache mögen. Die Sätze fließen gut. Sie transportieren viel Bildung. Aber es fehlt in Stil und Darstellung das Neuartige, gedanklich das Essentielle und die Pointierung. Ich gehöre nicht zu den Lesern, die solche Bücher suchen und durchhalten.
Anna Romas’ Satire ist „latte macchiato... zum Lesen“. Zu dünn. Espresso wäre mir lieber.
Ulrich Bergmann
Der „frivol-satirische Roman“ beginnt mit einer guten Idee: Das Gesicht wechseln. Das erzeugt Spannung auf Handlung und philosophierendes Erzählen. Aber dann wird schnell deutlich, dass die mal mehr, mal weniger satirische Art des Erzählens, insbesondere die allzu minutiöse Ausführlichkeit mit einer klaren Neigung zur Geschwätzigkeit nicht meine Sache ist. Da wird die Flut der Requisiten des Alltags zu stark und die Erzählhaltung zu aufdringlich. Stellenweise ist die satirische Kritik der Gesellschaft auch derb aufgetragen und clichéhaft, etwa bei der Charakterisierung des Männerverhaltens in Kleidergeschäften oder bei den Seitenhieben gegen schwäbische Art und Unart. Die Verfasserin rennt hier nur offene Türen ein. Sie erzählt viel zu viel Banales. Auch wenn das intendiert sein sollte: Das muss ich nicht lesen, das weiß ich schon so. Es hagelt Einzelheiten, in die Anna Romas offenbar verliebt ist wie in ihre Abschweifungen, und so vergeht die Spannung auf den Gang der äußeren Handlung, und mit einer inneren rechne ich gar nicht mehr.
Latte macchiato mag etwas sein für Leute, die stundenlang über die kleinen Dinge des Lebens reden, vor allem Frauen, die unerbittlich Beziehungen analysieren, und Leser, die so eine versierte Sprache mögen. Die Sätze fließen gut. Sie transportieren viel Bildung. Aber es fehlt in Stil und Darstellung das Neuartige, gedanklich das Essentielle und die Pointierung. Ich gehöre nicht zu den Lesern, die solche Bücher suchen und durchhalten.
Anna Romas’ Satire ist „latte macchiato... zum Lesen“. Zu dünn. Espresso wäre mir lieber.
Ulrich Bergmann
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