Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Mittwoch, 06. März 2013, 16:19
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Facebook ist nicht mehr lol

von  Dieter_Rotmund


lol ist bei diesen unseren Jugendlichen ebenso "out" wie der Leviathan Facebook.
Das durfte ich am vergangenen Wochenende erfahren, aus kompeteten und berufenen Munde. Nämlich von den Protagonisten beziehungsweise Nutzern dieser beiden Begriffe. Ich war auf den Landesmeisterschaften einer Sportart, die hier nicht weiter wichtig ist, bei der aber auch Junioren- und Juniorinnen-Landesmeister gekürt wurde. Es waren also viele 10 bis 20-Jährige anwesend. Bei zwei von diesen bekam ich folgenden Dialog mit:
Teenie 1: ",,,...das ist voll lol!"
Teenie 2: "Steck Dir Dein lol mal in den Arsch!"
Kurz darauf fotografierte ich eines der Junioren-Starterfelder, als mich einer dieser Jugendlichen fragte, beziehungsweise einforderte: "Das kommt doch hoffentlich nicht auf Facebook?"*
Was das mit Film oder Fußball zu tun hat, den Titel dieser Kolumne? Ich weiß es nicht, oder besser gesagt, es ist mir egal. Hier nochmals zur Erinnerung: Der Themen des Titels haben nur Vorschlagscharakter, in Gegensatz zu einigen anderen thematisch und inhaltlich sehr strengen Kolumnen hier auf kV, ist die donnerstägliche "Film&Fußball"-Kolumne eine freigeistiger Platz, liberal und weltoffen. Jawohl.
In meiner Lieblinsgzeitung habe ich heute gelesen, dass das ZDF das Champions-Liga-Spiel Dontzeck Soundsospur gegen Borusse Dortmund nicht übertragen hat., weil sich die Mainzelmännchen schon lange zuvor für den Mittwoch als Sendetag entschieden haben, egal was da komme. Gestern (Mittwochabend meine ich) senden sie dann eine Zusammenfassung und tun so, als wäre dieses Spiel (technisch gesehen) nichts zu übertragen gewesen, vollkommen unmöglich!. Das ist auch kein Verlust für den Fernsehzuschauer, die sogenannte Champions-Liga oder "League", vonmiraus, ist die Krönung des bezahlten Fußballs, mit Sport hat sie absolut nichts zu tun.

Ein tschechischer Hinterligist, aber noch Profifußball, hat heuer seine Tarife veröffentlicht, wie meine Lieblingszeitung berichtete. Er hätte auch gerne alle Gehälter konkret veröffentlicht, aber das war gegen das Gesetz. Das ist löblich. Leider sind die Daten kaum auf deutsche Verhältnisse übertragbar, hierzulande ist eine minimale Gehaltstransparenz nur dadurch gegeben, in dem man beobachtet, mit welchen Automobilen diese unsere Profikicker zum Training vorfahren. Bei der 1. Herren-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim fährt der Ersatztorwart übrigens einen mattglänzenden, schwarzen Mercedes-Benz neuster Bauart, auch das war in meiner Lieblingszeitung zu lesen. Die Mannschaft spielt trotzdem nur gegen den Abstieg in die zweite Bundesliga. Übrigens: Die Frauenmannschaft von "1899 Hoffenheim" steht kurz vor dem Aufstieg in die 1. Bundesliga. Das interessiert aber kaum jemanden, kurioserweise am wenigsten die Fans von "1899 Hoffenheim". Ich weiß, Männer- und Frauenfußball ist Äpfel mit Birnen verglichen. Oder eher Bananen mit Pflaumen...?
Manche sagen sogar, es seien zwei verschiedene Sportarten. Das finde ich übertrieben. Aber bei diesen zwei unterschiedlichen Mannschaften aus dem Kraichgau handelt es sich um die Teams aus demselben Stall. Hier sei mal aus der offiziellen Presseerklärung der Frauenfußballabteilung der TSG Hoffenheim zitiert: "Die Frauen von 1899 Hoffenheim blieben auch im dritten Spiel nacheinander ungeschlagen, sicherten sich einen 3:1 (0:1)-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken und bauten die Tabellenführung aus. Nach frühem Rückstand drehte die TSG die Partie nach Toren von Martina Moser, Susanne Hartel und Jenny Schlee in den Schlussminuten.[...] Ein später, aber verdienter Sieg der Hoffenheimerinnen endet mit dem Ausbau der Tabellenführung. Der 1. FC Köln konnte beim torlosen Remis in Crailsheim nur einen Punkt mitnehmen. Mit einem Spiel mehr liegt Hoffenheim nun vier Zähler vor den Kölnerinnen. [...]
1899 Hoffenheim: Kober – Weiss, Giehl, Breitner, Rheinheimer – Eberhardt (58. Betz), Moser, Meißner (68. Fuchs), Stoller (83. Schlee) – Schneider, Hartel
Tore: 0:1 Leykauf (6.), 1:1 Moser (81.), 2:1 Hartel (89.), 3:1 Schlee (90.+3)"
Die wenigsten Fans der 1. Herren-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim waren jemals bei einem Spiel der 1. Frauen-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim. Das ist vermutlich ein genetisch bedingter Reflex: Hat man zwei Kinder und eines davon baut Mist und bringt schlechte Schulnoten heim, während das andere intelligent und unauffällig ist, so widmen die Eltern 99% ihrer Aufmerksamkeit dem Problemfall. Zeit und Gelegenheit, das erfolgreichere Kind zu loben und die eigentlich verdiente Beachtung zu schenken, bleibt da aus.

*Der Vollständigkeit halber: Nein, die Bilder habe ich nicht auf Facebook gestellt.

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