Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
(bisher 4.038x aufgerufen)
Empathie – Sympathie – Antipathie
von SchorschD
Es ist wie in der Chemie: Wenn zwei Elemente zu einer Verbindung zusammenkommen, entsteht ein völlig neuer Stoff mit völlig anderen Eigenschaften. Dasselbe geschieht in der Sprache. Weil ihnen das Nachdenken und Informieren zu schwer fällt, werfen Menschen Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung in einen Topf und sind schwer zu überzeugen, dass sie von falschen Voraussetzungen ausgehen. Mit Empathie an Verhaltensweisen der Menschen herangehen, ist eine Grundvoraussetzung um zu erkennen, wie man sinnvoll reagiert. Erster Schritt: Was tut der Andere? Dies ist leicht festzustellen. Zweiter Schritt: Warum tut er das? Das herauszubekommen ist oft sehr schwierig und wird deswegen weggelassen. Der Mensch nimmt gleich den dritten Schritt in Angriff, nämlich: Was ist als Reaktion angebracht? Mit immer wieder katastrophalen Folgen, ob im privaten Leben oder in politischen Auseinandersetzungen. Und damit kommt wieder die Empathie zu ihrer Bedeutung, denn gerade empathische Fähigkeiten sind erforderlich, das Zusammenleben sinnvoll zu gestalten.
Der Wille und die Fähigkeit, Gedanken, Motive, die Persönlichkeitsmerkmale Anderer zu begreifen ist Grundvoraussetzung um angemessen zu reagieren. Niemals kann jemand zu einer echten Führungspersönlichkeit werden, der auf sich bezogen und in sich verliebt Probleme lösen will. Er wird niemals seine Untergebenen so einsetzen, dass sie ihr Können gut einsetzen. Niemals wird ein Politiker, ein Journalist für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger arbeiten können, der nicht willens und fähig ist, zu erkennen, was die Menschen bewegt. Und wieder setzt je nach Charakter der eine seine empathischen Fähigkeiten zum Glück oder zum Elend der Menschen ein. Schon Immanuel Kant weist darauf hin, dass die Demokratie Politiker erfordert , die die Menschen kennen und sie als Meister des Wortes zum Richtigen zu bewegen. Goebbels diene als Gegenbeispiel. Er sagte, dass man die Sprache des Volkes sprechen müsse, ihre Wünsche kennen müsse und so das Volk erobern werde. Heinrich von Kleist weist darauf hin, dass man dasselbe immer wieder sagen müsse. Dann wird es geglaubt. Um zum Schluss zu kommen: Die Empathie ermöglicht es, die Gründe für das Handeln anderer Menschen zu erkennen.
Und damit muss man darauf achten, ob Politiker und Journalisten – Empathie antrainiert – uns nach dem Mund reden und so ihr Süppchen kochen oder ohne Sympathie und Antipathie das Beste erreichen wollen. Und wieder gilt für uns alle: Erkenne Dich selbst und versuche, danach zu handeln.