Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Auf die Plätze, fertig, los?
von Dieter_Rotmund
Ende Februar diesen Jahres stöhnten in Deutschland die Fußballvereinsverantwortlichen und sicherlich auch einige Spieler über die hart gefrorenen Fußballplätze. Man könne sich "auf kein technisch versiertes Spiel freuen" schrieb mir ein Mannschaftssprecher. Und wenn es ein paar Tage am Stück geregnet hatte, galt der Rasen ebenfalls als unbespielbar. Der Verband zeigte sich hierzulande (Mittelbaden) immer gnädig und stimmte vielen Spielabsagen zu, ohne dass es den Teams der Vereine zum Nachteil gereicht hat.
Wohlgemerkt: Wir sprechen hier über die vielen, vielen Fußballplätze dieser unserer Dorf- und Stadtteilvereine. Diese haben keine Rasenheizung und auch keinen vollzeitbeschäftigten Platzwart, das können sich diese Clubs nicht leisten. Ich schreibe hier bewußt nicht "diese kleinen Clubs", denn sie haben im Schnitt so 150 bis 400 Mitglieder und das ist im Vergleich zu anderen Sportarten ganz normal (ausgenommen der Fußball ist eine von vielen Abteilungen in Mehrspartenvereinen). Langsam erhalten immer mehr Kunstrasenplätze Einzug, aber diese sind teuer in der Anschaffung, so mancher Verein muss dafür jahrelang sparen.
Wenn man z.B. aus der S-Bahn heraus die Fußballfelder sieht, sei es nun Natur- oder Kunstrasen, also die Felder, die landauf landab zahlreich vorhanden sind, so kommt einem eine andere Funktion in den Sinn: Die Fußballplätze öffnen die Wohnbebauung, brechen sie auf, könnte man es auch formulieren. Sie bringen Licht und Luft hinein und beleben es mit Grün, auch wenn es keine Parks sind. Im Grunde tut jeder Städteplaner gut daran, solche Flächen zu erhalten und zu fördern. In Deutschland spricht man ja heutzutage von "Wohnraumverdichtung" und will das bei dieses Substantiv positiv besetzt wissen. Dabei geht es bei der "Wohnraumverdichtung" nur um eines, nämlich noch mehr Menschen auf den gleichen urbanen Flächen (aufs Land zieht ja kaum einer) zusammenzupferchen. Das soll eine Verbesserung der Lebensqualität sein?
Räume dicht machen, das gilt für den Fußball! Wenn es nun wieder losgeht mit dem deutschen Amateurkicken, dann interessiert das natürlich nicht jedermann. Dabei befinden sich just diese Fußballplätze in unserer unmittelbaren Nähe. Was ist der große Unterschied? Es wird keine Riesen-Show darum gemacht, sondern einfach nur Fußball gespielt.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
(08.03.18)
Kurioserweise gibt es hierzulande erst ab der Oberliga hauptberufliche Trainer, das finde ich doch recht, wie soll ich sagen, nachlässig von den Vereinen.