Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Blut!
von Dieter_Rotmund
Vor hundert Jahren kam Friedrichs Wilhelms Murnaus Nosferatu in die Kinos, eine Adaption des Dracula-Stoffes. Aus aktuellem Anlass ist Thema und Titel dieser Kolumne: "Blut!". Dracula gilt als meistverfilmtes Topos der Filmgeschichte. Der rote Lebenssaft fasziniert uns immer wieder und dessen Eigenschaften bestimmen unsere Leben. Man braucht ein pixelige Schwarzweiss-Zeichnung, um allerorts zu beweisen, dass mit dem eigenen Blut alles in Ordnung ist. Die, die sich diesem Solidaritätsgebot verbohrt verweigern, sympathisieren mit dem Antreiber des derzeit blutigsten Krieges. Nun ist der Bogen geschlagen. Keinen wundert's.
Ich möchte übrigens hiermit und in alle Zukunft Impfverweigeren/Putinverstehern das Kommentieren in dieser Kolumne versagen und fordere dazu auf, die Impfverweigerer/Putinsympathisanten zu boykottieren. Das ist das Mindeste, was ich hier gegen den Krieg in der Ukraine machen kann. Meinungsfreiheit schön und gut, aber die Impfverweigerer und Putinsympathisanten sind üble Demokratieverächter. Mal abgesehen davon, dass Impfverweigerer/Putinsympathisanten weder ins Kino gehen noch zum Fußballspielen. Und das ist auch gut so, keiner will sie dort haben.
Zurück zum großen Lichtspieltheater: Leider zeigt in meiner Region keiner den Dracula-Klassiker Nosferatu, aber arte am Abend des 9. März. Nun ja, immerhin.
Nach Max Schreck ("Graf Orlok" in Nosferatu) gab es einige geradezu ikonische Dracula-Darsteller: Bela Lugosi, Christopher Lee und Klaus Kinski (Nosferatu - Phantom der Nacht, 1979), um nur einige zu nennen. Sehr lustig und empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang Shadow of the Vampire aus dem Jahre 2000 mit John Malkovic als Friedrich Wilhelm Murnau und William Dafoe als Max Schreck.
Blutig obsessiv derzeit im Kino ist: Trouble every day (F/D/J/LUX 2001). Den Film muss man sicher in eine Reihe mit Raw (2016 ) und Titane (2021) stellen, die noch blutiger sind. Trouble every day, der älteste in dieser Reihe, lässt sich noch Zeit mit seiner Entwicklung der Figuren und des Plots, auch die beiden Handlungsstränge werden erst spät zusammengeführt. Es geht nicht sofort zur Sache, könnte man es etwas burschikos ausdrücken. Trouble every day ist sehr melancholisch, die Figuren hadern einsam und schweigsam mit ihren Schicksalen. Aber irgendwann knallt's. Ein toller Film, klasse, dass er gerade in vielen Kinos wiederaufgeführt wird!
Außerdem im Kino gesehen, unblutig: Saf (Türkei/Deutschland/Rumänien 2018). Sehr trauriger Film, nichts für Weicheier. Man frug mich, um es da um Gentrifizierung ginge. Da musste ich lachen und antworten: "Ja, um türkische Gentrifizierung!"
Weitere Highlights folgen.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Lässliche Sünden:
Genusfehler bei Topos (masc. nicht neutr.)
Fehlendes r in Impfverweigeren
Besser Konjunktiv I in "Gentrifizierung ginge".
Nach dem ironisch-antiquarischen frug, steht (aus dem letzten Satz nach oben gewandert) oder dem unmittelbaren Nahbereich das um und nicht das korrekte ob.
Da musste ich lachen und antworten:
"Ja, um türkische Gentrifizierung!"
Hat die Lieblingslektorin am Schluss nicht mehr mit voller Schärfe hingeschaut.
(10.03.22, 15:15)
Unabhängig davon, ob diese Zahlenangabe stimmt, sollte man doch deutlich machen, was damit gemeint ist.
Auch eine Quellenangabe wäre hilfreich.
Die Zahl der falschen Deutungen statistischer Angaben ist Legion.