Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Mittwoch, 21. September 2022, 22:40
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Komm mit mir in das Cinema (Else Lasker-Schüler)

von  Dieter_Rotmund


Komm mit mir in das Cinema, 
Dort findet man was einmal war: 
Die Liebe! 
Liegt meine Hand in Deiner Hand 
Ganz übermannt im Dunkel, 
Trompetet wo ein Elefant 
Ganz plötzlich aus dem Dschungel – 
Und schnappt nach uns aus heißem Sand 
Auf seiner Filmenseide, 
Ein Krokodilweib, hirnverbrannt, 
Dann – küssen wir uns beide! 
Else Lasker-Schüler


Dieses schöne Gedicht begegnete mir in dem neuen Dokumentarfilm Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors, den ich nach einem arbeitsreichen Tag im Kino sah. Es zeigt das Leben des Ehepaars Erika und Ulrich Gregor, die sich lebenslang gemeinsam einer Sache völlig verschrieben haben: Dem Kino. 
Ein in fast allen Dingen beneidenswertes Leben führten und führen die beiden. Es ging und geht ihnen beide darum, ungewöhnliche Filme, abseits vom 08/15-Mainstream, in die Kinos zu bringen.
In Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors begegneten natürlich mir als Zuschauer natürlich zahlreiche Filme in Ausschnitten und Erwähnungen. Einige habe ich schon im Kino gesehen, wie z.B. letztes Jahr o.k. von Michael Verhoeven (1970), davor Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin (1925), Hitchcock The Birds (1963), Murnaus Nosferatu (1922) und Kaurismäkis Das Mädchen aus der Streichholzfabrik von 1990, als er neu war, Herrschaften, ist das schon lange her! 
Aber es werden auch Film erwähnt, die ich nicht, oder noch nicht gesehen habe: La Bete Humaine (1983), Wenders Die Angst des Tormanns vor dem Elfmeter oder Lanzmanns Shoah, gerne auch die kompletten neuneinhalb Stunden. Hat es nicht auch etwas Beruhigend-Versöhnliches, dass es immer viele tolle und sehr interessante Filme geben wird, die man (noch) nicht gesehen hat?
Komm mit mir in das Cinema!
neuneinhalb Stunden Lanzmanns Shoah oder der offenbar sehr ungewöhnliche Tom, Tom, the Piper's Son von 1970.

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