Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Unegimpfte sind die übelsten Feinde von Kunst und Kultur
von Dieter_Rotmund
Unegimpfte sind zur Zeit die übelsten Feinde von Kunst und Kultur - das musste ich feststellen, als ich erfuhr, dass ich, seit schon einer ganzen Weile vollständig geimpft und verantortungsbewußter Mitbürger, nun einen Corona-Schnelltest machen muss - nur um ins Kino gehen zu können! Das geht zu weit. Die beknackten Aluhutträger wollen mir den Weg ins Lichtspieltheater versperren? Nicht nur mir geht es zu weit, sondern sicherlich auch vielen anderen Freunden von Kunst und Kultur. Die ungeimpften Ignoranten, die unsere Intensivstationen verstopfen, haben dies verursacht. Sie sind mit ihrem verantwortungslosen und egoistischen Handeln nun die schlimmsten Gegner von Kunst und Kultur. Mögen sie in der Hölle schmoren und dort bis in alle Ewigkeit von Richard David Precht zugequatscht werden.
Dennoch im Kino gesehen, auch mit noch weniger Ärger von Seiten der Impfleugnerdeppen:
Poms (USA/GB 2019), irritierenderweise hat dieser Film den deutschen Verleihtitel Dancing Queens, Ich bin ja ein Fan des "Festivals der Generationen" (www.festival-generationen.de), aber der Ton war schlecht, das dargestellte Seitenverhältnis nicht korrekt und nach der Hälfte des Films ploppte ein Windows-Fenster (sic!) auf. Man achtete meiner Meinung nach zu sehr auf die 150%ige Umsetzung der Hygieneregeln als auf eine halbwegs gute Projektion. Da der Film aber sportliche Werte hochhielt bzw. diese thematisierte, war ich doch halbwegs versöhnt und blieb auch zum Publikumsgespräch noch da. Der Film, nun ja. leichte Kost, recht unterhaltsam.
Mit einem Presseticket war ich in einer Vorführung der "European Outdoor Filmtour", die sich kurz EOFT nennt und die Extremsportart-Kurzfilme zeigt, ums mal ganz knapp zu benennen. Der Film mit den Wingsuit-Basejump-Springern oderwiedasheisst, thematisierte meiner Meinung nach eigentlich nur eine gewisse Wohlstandsverwahrlosung. Das folgende längere Werk eines etwas verrückten Franzosen auf seiner Urwalddurchquerung gefiel mir weitaus besser, weil der Mensch dort auf sich selbst zurückgeworfen gezeigt wurde - egal wie gut oder schlecht seine Outdoor-Ausrüstung auch sein mag. Im anschließenden Film über eine iranische Profikletterin war das Thema Kopftuchtragen etwas arg überrepräsentiert und im Grund auch unpassend an dieser Stelle. Auch der Schriftzug des Kletterzeugs-Ausrüsters war zu oft im Bild. Aber Aufführungsort des Programms (Konzerthaus) und das etwas andere Publikum waren jedoch spannend. Zur Pause bin ich dann gegangen, nicht, weil es mir nicht gefallen hätte, aber nach Arbeit und Sport war ich dann doch zu erschöpft für eine weitere Stunde.
First Cow (USA 2019). Wer sich noch an den herrlich beklemmenden Lucy and Wendy von Kelly Reichardt aus dem Jahre 2008 erinnert, wird in First Cow die Handschrift, ums mal so zu nennen, von Regisseurin Kelly Richard erkennen: Ein unprätentiöser Realismus. Man mag vorab vermuten, das First Cow ein Western sein könnte - ist er nicht. Richard verbindet das ungewöhnliche Setting mit einer völlig unerwarteten, einfachen wie spannenden Geschichte und kann sogar noch eine kleine Brücke in die Gegenwart bauen. Ich bin begeistert.
Auf einem internationalen Filmfestival gesehen:
Niemand ist bei den Kälbern (D 2021). Das ist ein Stück deutscher Film, der in die Zukunft weist, finde ich. Hat fast Michael-Haneke-Qualität. Ob er es in die Kinos schafft? Auf dem Festival konnte man ihn jedenfalls vorab und quasi exklusiv sehen. Im anschließenden Q&A meinte der Moderator, das sein so eine Art norddeutscher Western. Gut gezeichnet ist in Niemand ist bei den Kälbern dieses ländliche Spackenmilieu mit hässlichen Tattoos, grausigen Männer-T-Shirts und der Unfähigkeit, Schwäche zeigen zu können.
Kill the beast (Argentinien / Brasilien / Chile 2021). Der Bruder von Emilia (Tamara Rocca) ist verschwunden, nach Gewaltexzessen aufgrund von Drogenproblemen. Ist er das "Biest", das die kleine Grenzstadt, in der Film spielt, terrorisiert? Leider kommt Matar a la bestia, so der Originaltitel, kaum über diesen spannenden Anfang hinaus. Metapher hin oder her, das Werk wirkt über einige Strecken recht bleiern, daran ändern auch die Sexszenen einiger Figuren nichts. Schön entschleunigend: In dem abgelegenen Ort gibt es keinen Handy-Empfang!
First Fallen (Brasilien 2021). Im ersten Drittel ebenfalls etwas bleiern, doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf. Es gehrt darum, dass AIDS in den frühen 1980ern in Brasilien fast eine ganz Generation junger Homosexueller auslöschte. Ist ein melancholischer Film, im Publikum saß übrigens ein Filmverleiher. Ob es das Werk in sein Portfolio aufnehmen wird. Zumindest in Köln könnte First Fallen gut laufen...
Außerdem im Programkino ein kurioses Filmtrio eines Kunsthochschuldiplomanden gesehen: Der erste Film (ca. 10min) war, wie uns im Publikum schon angekündigt wurde, etwas (technisch) beschädigt, weil ihm, dem Diplomand, "Material im Zug in Mannheim" gestohlen worden sei. Der Film bebilderte den höchst langweiligen Alltag eines Flüchtlings, der in Basel "strandete", so wie das oft fomuliert wird. Altglas zum Container bringen, sich am Rhein mit einem Camping-Kocher einen Kaffee machen, auf dem Bett liegend eine Sanduhr umdrehen und ein paar Körbe auf dem Spielplatz werfen. Naja. Ich lese gerade Remarques "Nacht in Lissabon"; frühere Flüchtlinge schauten sich Kirchen an und gingen in Kunstaustellungen, wie man von Remarque erfährt, der selbst Flüchtling/Emigrant war. Der Iraker in dem Kurzfilm kam nicht auf diese Idee, obwohl es in Basel sicherlich auch Kunstausstellungen gibt, die keinen Eintritt kosten (falls er "knapp bei Kasse war", aber danach sah es nicht aus, er quarzte immerfort). Dann begann der 60minütige "Hauptfilm", der nach 10 Minuten wegen technischer Problem stoppte und der dritte Film wurde vorgezogen. Dieser 20-Minüter hatte die Filmproduktion der bundesdeutschen Kernforschung der 1960er und 1970er zum Thema und zwei "Veteranen" kamen darin zu Wort. Der Film hat mir sehr gut gefallen, er hieß "Images from Past Future". Dann war Pause, bevor der "Hauptfilm" wieder anlaufen sollte. Ich bin dann aber gegangen, weil ich nach den ersten 10 gezeigten Minuten absolut nicht sagen konnte, um was es gehen soll, ehrlich nicht. Das wurde sicherlich nicht besser.
Mir war eine Sache an diesem Abend wichtig: Den verkackten Impfverweigeren den Stinkefinger zu zeigen und dennoch ins Kino zu gehen! Ich weiß, den Stinkefinger hat keiner von diesen Idioten gesehen, entweder weil sie im Koma liegen oder in irgendwelchen Kellern hocken und sich neue bescheuerte Theorien ausdenken. Aber mir war dieses Statement für mich persönlich wichtig, basta.
Der Verfasser wünscht keine Kommentare von den bei kV angemeldeten Impfverweigerern - es sei denn, es geht um einen der Filme ...
Os So
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Hab als letztes im Kino Venom - let there be carnage gesehen.
Den Venom-Film finde ich auch nicht uninteressant, habe aber zuletzt im Multiplex-Kino zwei andere Filme gesehen, über die ich in der nächsten Kolumne kurz was schreiben werde.
Aber - Tom Hardy hat mal wieder und wie immer so eine enorme Leinwandpräsenz, dass das alles wett macht.
Die ganzen Tipp- und RS-Fehler hab ich mal ignoriert, war gestern zu müde dafür.
beknackte Aluhutträger
ungeimpfte Ignoranten
schlimmste Gegner
Mögen sie in der Hölle schmoren
Impfleugnerdeppen
verkackte Impfverweigerer
Idioten
Entweder macht man es ordentlich, oder man muss sich Kritik gefallen lassen. Du bist doch sonst immer der, der gerne öffentlich austeilt und meine Hinweise, solche Dinge als Privatkommentar zu schreiben, ignoriert.
Aber jetzt will ich auch mal:
Rechtschreibleugnerdeppen und verkackte Korrekturverweigerer sind die übelsten Gegner von Kunst und Kultur! Mögen sie in der Hölle schmoren und täglich Film- und Fußball-Kolumnen lesen müssen!
Das' jetzt aber schon ein bisschen hart ...
P.S.: Ich habe den Text nicht in einem Rutsch, sondern sukzessive, etwa nach den jeweiligen Kinobesuchen, peu a peu erweitert und ergänzt. Deshalb " 12x editiert".
Gutes neues feature übrigens: die Leseransicht.
Was nichts daran ändert, dass Dieters Mimimi völlig drüber ist, da er EH NIE KORRIGIERT hat. 😬
Vorschlag an den Herrn Webmeister von keinverlag: Die Möglichkeit schaffen, nach der Veröffentlichung noch korrigerien zu können - damit wäre der Kolumnentext dem "normalen" Text zumindest technisch gleich gestellt. Aber ich vernute, du magst die verblieben Kolumnenschreiber nicht und möchtest uns so schnell wie möglich loswerden.
Außerdem habe ich vor dem kV-Gesamt-Update schon oft Kolumnentexte nach dem VÖ nachträglich korrigiert, was Malik sagt ist schlichtweg gelogen.
Schade ist nur, dass Du es durch deine handwerkliche Schlamperei selten schaffst, dass man sich auf den Inhalt konzentrieren kann.
Und Dein Eindreschen auf Deine Feindgestalten ist unter aller Sau. Das entwertet dann den Inhalt wieder.
- welcomm to hell.
Weißt du eigentlich, aus welchen Inkredienzien der Impfstoff hergestellt ist – darüber sollte man als intelligenter Mensch doch mindestens bescheid wissen.
Was Du mit Deinem heutigen Beitrag zu verbreiten suchst, ist rücksichtslosestes Komfortzonendenken reinsten Wassers und diskriminiert besonders die schwächsten Glieder der Kette. Denk mal darüber nach.
Ciao, Frank
Ich bin immer allen Hinweisen nachgegangen (außer einigen, die explizit extrem unfreundlích vorgetragen wurden) also kann von einer Doppelmoral (welch großes Wort auf dieser kleinen Internetseite für Hobbyliteratur!) nicht die Rede sein.
Leider hat admin Malik die Möglichkeit einer nachträglichen Korrektur von Kolumnentexten abgestellt (Tatsache!) und ist so dickschädelig, dies nicht zu korrigieren, sorry!
:D
(15.02.22, 20:20)