Bahnhofswartegedanken

Innerer Monolog zum Thema Bahnhof

von  SimpleSteffi

Grauer Himmel, Schneegriesel,
absolutes Chaos auf der A7
wegen Bergungsarbeiten
-sagt das Radio-

Zigarettenqualm, Coladosenpfandgeschwätz~
Was kostet das Glück?
frag ich mich, still
mit den Tränen kämpfend.

"Belegtes Brötchen nur 1,40€"
-sagt die Verkäuferin gut gelaunt-
(und das mit einer Arbeitszeit von acht
bis einundzwanzig Uhr).

Und ich sitze kritzelnd
und kaffeerührend im Bistro,
verschwende meine Freizeit
mit Warten (auf Godot?).

Hör auf deinen Durst!
-nötigt mich die Leuchtreklame-
stellenweise angekratzt,
sicher lang kein Wasser gesehen.

Hör auf dich selbst!
-sage ich mir-
Aber wer tut das schon?
Du etwa?


Anmerkung von SimpleSteffi:

Februar 2003.
Er wollte mich vor einer Stunde abgeholt haben.

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Kommentare zu diesem Text

zackenbarsch† (74)
(08.07.06)
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 SimpleSteffi meinte dazu am 09.07.06:
Dankeschön, lieber Friedhelm, auch für die Empfehlung! Der Text ist über drei Jahre alt. Hätte ich in dieser Situation auf mein allerinnerstes gehört, hätte ich mir zwei Stunden Wartezeit und auch später viel Kummer erspart. Ich wäre nämlich allein zurück gefahren.(Allerdings hätte ich mir und dir wohl auch diesen Text erspart...) Aber, wie du mir Hoffnung machst - ich lerne. Liebe Grüße, Steffi
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