Das Sahnehäubchen- Oder: (K)ein Tag wie dieser!

Kurzgeschichte zum Thema Nonsens

von  Blutmond_Sangaluno

Anm.: Ein Katastrophentext mit vielen Stellen, die mir noch gegen den Strich gehen.
Ein Ende der Geschichte gibt's allerdings nur, wenn jemand Interesse hat, mir geht die Luft und Lust aus :/



Das Sahnehäubchen

Ein Tag wie kein andrer, das kennt man ja.
Mal regnet’s, mal tritt man in Scheiße, aber so etwas, wie heute,
das fasst dem Schläger den Boden aus...

Der Wecker klingelte- oho, also war der Tag wohl doch nicht so schlimm?
Abwarten, bis zum bittren Ende, denn diese verfluchten 24 Stunden waren schlimm!
Ich schlug den Wecker aus, der prompt den Segen zeitlichte und mit lautem Krach und Scheppern den Boden in Einzelteilen erreichte.
-Der dritte mit eingebautem Radio diesen Monat, allerdings der erste, der nach dem Weckermord so viele Einzelteile besaß.
Nun, was passiert war, war passiert, so stand ich eiligst auf, um mich einen Schritt schneller fertig zu machen.
Heute gab es einen wichtigen Kunden, den wollte ich nicht warten lassen.

Ein stechender Schmerz.
Eine durchbohrende Sprungfeder.
Und ein markerschütternder Schrei meinerseits, noch zu hören zwei Stockwerke tiefer.
Von dieser Situation überfordert und betäubt, hüpfte ich fluchend auf dem anderen Fuß umher, nur, um auch noch mit diesem zu spüren, wie die Rache eines zersprungenen Weckers sein kann.
Auf das Bett fallend, die roten, blutandieweißetapetespritzenden Füße pustend hörte ich zu meiner freuenden Helle das Telefon bimmeln.
Deshalb wuselte ich, so schnell mich meine Knie trugen über die Matratze, rutschte vooorsichtig über die hintere Bettkante auf den Teppich, hievte mich im Armeekrabbelmodus vorwärts und erreichte hechelnd das Telefon.
...
Stille
...
Mein Gesicht nahm die Farbe einer Tomate mit Sonnenbrand an und ich hätte beinah losgeschrieen.
Nicht nur das- Das Telefon wäre beinahe beim Wecker gelandet, aber kurz bevor meine Hand das Gerät über den Kopf katapultieren konnte, um mich zu beruhigen, läutete es an der Tür.
Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, ähnlich einem Einwurfsloch für Münzen beim Zigarettenautomat.
Ein tiefer Stierschnaufer, ein beherztes Aufstehen und die dazugehörige Schmerzensgrimasse wegen der Füße, dann stand ich da, lief zur Tür, riss sie mit
Wucht auf und brüllte “JAH?”
Dann entwich jegliche Farbe aus meiner Visage und kleinlaut fügte ich hinzu:
“Was gibt es denn, Herr Hausmeister? Hähä”
Mein dämliches Grinsen hinterher.
Schweigen.
...
“Was kann ich für Sie tun?”
Er blickte hinter mich.
Beim Humpeln hatte ich alte Playboys- an die 50 Stück- heruntergerissen, die auf und neben meinem Tisch lagen, um aussortiert zu werden.
Wie gesagt: Lagen.
Nun auf dem ganzen PVC zerstreut.
Inmitten der blutigen Schleichspuren.
Am Garderobenständer hing eine volle, stinkende Mülltüte, die ich jeden Tag mit herunternehme zum Container, weshalb es eben dort hing, damit ich es nicht vergaß.
Das würde der Hausmeister auch nicht mehr vergessen.
Er murmelte etwas wie “Lass’n se mich dodemo do ninn do”
Und schon schob er sich quer durch die Wohnung.
“Schmutzschä Baodn”
...
“Schmutzschä Beidl an d’ Dir”
...
“Schmutzschä Gedange”
...
“Schlafzimmje zedäbbat un beschmät”
...
“Nachruh gistött... um fünfe”
...
“Mit de Miet im Rick zuch”
...
Da rastete ich aus.
“WAS FÄLLT IHNEN EIN, SIE PRIMATENKOTZ, SIE!
DAS IST MEINE WOHNUNG UND NUN RAUS MIT IHNEN,
BEVOR ICH MICH VERGESSE!!!”
...
Lodernde Funken in des Hausmeisters Auge.
Fürwahr kein gutes Zeichen.
“Isch rause? Des hämma gän! Un nu noch beleidische! Isch glaabe alsemo wägglich
bei dä is des letschtä Drähtsche durchgebrannt! Such dä’n annä Wohnung!
DU! - ziehscht aas!”
Nun lief der Hausmeister Richtung Hausflur, ich zischte an ihm vorbei und stellte mich breitarmig und -beinig vor ihn hin.
Der Mann schob mich zur Seite, knallte in seiner typischen Art die Türe zu
-Rumms-
und ward in wenigen Sekunden verschwunden.
Ich stand noch fassungslos am selben Fleck.
Füße kaputt, Wecker kaputt, keine Wohnung mehr...
Was konnte schlimmer sein?
Was konnte jetzt noch schlimmer werden?
Richtig... zum Kleiderschrank kommen- hinter der türischen Barriere.
Warum hatte ich bloß die Feinripp-Unterhose angezogen??
Und weshalb gab es bei uns keine Feuertreppen an der Hauswand, sondern nur klapprige Regenrinnen?
Das lud doch direkt zur Katastrophe...


Anmerkung von Blutmond_Sangaluno:

Wer eine Übersetzung des Kauderwelsch des Hausmeisters bräuchte, sagt bitte bescheid, das wollt ich jetzt nicht in den Text reinmengen...

Ein sehr gewöhnungsbedürftiger, seltsamer Text.
Wer weiß, wie der ankommt.

Meine Meinung ist jedenfalls sehr negativ.
Ich mag's irgendwie nicht :/

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Kommentare zu diesem Text

evilelli (28)
(06.09.06)
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 Blutmond_Sangaluno meinte dazu am 06.09.06:
Danke für das Komentar!
Ich sollte das ganze wohl noch einmal gehörig überarbeiten.
Das klingt alles so... chaotisch.

Aber ganz großen Dank! *verneigt sich*

Gruß
Sanga
evilelli (28) antwortete darauf am 06.09.06:
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Natriem (31)
(08.09.06)
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castorin (27)
(10.06.08)
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 Blutmond_Sangaluno schrieb daraufhin am 12.06.08:
Oh, ahm... Danke sehr für den Kommentar und die Kritik.
Ich habe zu dem Text gar kein Feedback mehr erwartet :)
Und danke für das Lob.
Ein Freudestrahlen ist mir über den Tag gewiss.
...
Aber etwas hat mich irritiert.
"Das mit der Mülltüte machen wir ähnlich"
Hängt ihr das an die Garderobe?
Oder an die Türklinke, oder steht das einfach nur neben der Tür?
:)

Nun ja, dann werde ich mich mal verabschieden
Auf Wiedersehen
Und einen lieben Gruß
Sanga
castorin (27) äußerte darauf am 12.06.08:
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 Blutmond_Sangaluno ergänzte dazu am 17.06.08:
hihi wer weiß?
...
Nein, nein, das hab ich mir nur ausgedacht,
Müllbeutel an der Garderobe wäre wohl etwas zu...
erschlagend, wenn man zur Tür hereinkommt ;)

Wir haben den Beutel meist mit Behälter an der Tür stehn,
ich habe aber trotzdem den Hang dazu- ungewollt oder nicht-
dran vorbei zu rennen. Eben weil's wahrscheinlich zu offensichtlich
ist.

Einen wunderschönen Morgengruß
Sanga

 Dieter_Rotmund (05.11.19)
Das ist ja nett, dass Du gleich die Wertung zum Text mitlieferst.

Wie kann man da noch widersprechen ..?
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